Die Gemeinde Niederwerrn legt am Röstgraben, der parallel zur Wern entlang des Radwegs von der Storchmühle nach Oberwerrrn fließt, auf einer Länge von 400 Metern eine Feuchtwiese trocken, was den Bund Naturschutz "nicht freut" und wozu Gerhard Weniger von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt "schade" sagt.
Wasserrechtlich ist die Maßnahme für eine bessere Flächenbewirtschaftung in Ordnung. Und obwohl Gerhard Weniger bei einem Treffen mit der Redaktion in der Wiese einige Binsen (ausdauernde Gräser mit starren, zugespitzten und rundlichen Blattspreiten) und Seggen (ein Sauergrasgewächs) findet, stuft er das eineinhalb Hektar große Areal als eine Wirtschaftswiese von überwiegend geringer ökologischer Qualität und als artenarmes Grünland ein. Trotzdem meint Weniger, dass man nach zwei Trockenjahren wohl die Zeichen der Zeit nicht erkannt habe.

Offiziell handelt es sich bei der Feuchtwiese auch um kein Biotop, denn als solches ist die Wiese nicht in der Biotopkartierung berücksichtigt. Diese stammt allerdings aus den 1980er-Jahren. Und als Feuchtwiese war der bis zu 50 Meter breite Grünstreifen bislang eine Übergangsfläche zwischen den landwirtschaftlichen Flächen im Osten und dem renaturierten Röstgarben, der sich insbesondere im Bereich eines 300 Meter langen Baumstreifens (Schwarzerlen) durch einen zehn Meter breiten Schutzstreifen flach schlängelt.

Die fünf bereits verlegten Drainagerohre liegen in einer Tiefe von 40 bis 50 Zentimetern und befördern das Wasser aus der Wiese direkt in den Röstgraben.