(ue) Gegen die 11,4 Millionen Euro Rücklagen, über die die Gemeinde verfügt, dürften sie sie eigentlich nicht besonders ins Gewicht fallen: Die 50 000 Euro, die die zeitweise Umstellung auf die Doppik der Kommune gekostet hat – der Gemeinderat hatte in der vorletzten Sitzung 2010 beschlossen, dass Niederwerrn in diesem Jahr wieder zum alten kameralen System zurückkehren wird.
Das heißt, dass die Gemeinde das aktuelle Budget nochmals umschreiben muss und den Haushaltsplan 2011 erst im Frühjahr verabschieden kann. Anträge dazu werden noch bis Ende Februar entgegen genommen. Sichtlich keine Hochstimmung bei Kämmerer und Doppik-Befürworter Stefan Funk in der Finanzausschuss-Sitzung, der ansonsten mit soliden Haushaltszahlen rechnet. Erwartet wird ein leichter Schwund bei den Gewerbesteuer-Einnahmen und den Schlüsselzuweisungen, aber auch eine etwas niedrigere Kreisumlage von 2,35 Millionen Euro. „Kein großer Einbruch 2011“, lautet die Prognose von Bürgermeister Peter Seifert.
Die Gebühren für die gemeindlichen Einrichtungen werden nicht verändert. Im Laufe eines Jahres soll allerdings entschieden werden, inwieweit pauschale Zuweisungen an die Vereine noch sinnvoll sind. Martin Pensel kann sich eine Komplettstreichung vorstellen, stattdessen sollte es anlassbezogene Überweisungen geben. Wolf-Dietrich Lang schlug eine Regelung über die Höhe der Mieten vor, Willi Gößmann plädierte einstweilen auf „Vertagung“.
Nicht anerkannt wird ein Zuschussantrag des Oberwerrner Kindergartens, der seinen Kostenrahmen für die Gartenrenovierung von 27 000 auf 37 000 Euro erhöhen musste (was zusätzlich 5000 Euro Zuschuss bedeuten würde). Die Verwaltung verwies auf einige eingegangene Spenden.
Knapp 2000 Euro erhält der SV Oberwerrn, für den Umbau seiner Behinderten-Toilette, mit dem zum Zeitpunkt des Antrags (2007) gültigen Fördersatz von 15 Prozent (es gab eine Gegenstimme). Kein Zuschuss wird für ehrenamtliche Arbeit am Ballfangzaun des VfL gewährt, der 20 Prozent der Kosten (konkret eine Nach-Zahlung von 626 Euro) beantragt hatte. „Solche Anträge hatten wir schon mehrfach“, meinte Seifert, auch bei den Kindergärten seien keinen Eigenleistungen gefördert worden. Teurer wird's auf jeden Fall, so der bürgermeisterliche Kommentar zur Neuausschreibung der Schülerbeförderung zwischen Nieder- und Oberwerrn. Im Extremfall, bei niedrigem Bedarf, seien auch ein Taxiunternehmer oder Kleinbus denkbar, sagte Seifert.