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NIEDERWERRN: Niederwerrn zieht bei E.ON den Stecker

NIEDERWERRN

Niederwerrn zieht bei E.ON den Stecker

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    Überraschend einmütig ist der Gemeinderat dem Antrag von Thomas Wohlfahrt (SPD) gefolgt, den bestehenden Konzessionsvertrag mit dem Strom-Konzern E.ON zum Jahresende zu kündigen. Andernfalls hätte die Stromversorgung weitere drei Jahre in Händen des Kernkraftwerkbetreibers gelegen.

    Das Vertragswerk hätte aufgrund von Gesetzesänderungen ohnehin überarbeitet werden müssen, die Verwaltung hätte E.ON als Stromlieferanten gerne beibehalten – dessen Preise seien immer gut mit dem Oberwerrner Anbieter, der Überlandzentrale Lülsfeld, vergleichbar gewesen, argumentierte Bürgermeister Peter Seifert. Nun wird die Konzession zur Stromversorgung im elektronischen Bundesanzeiger neu ausgeschrieben.

    Das stärke die Rechte des Gemeinderats, meinte Wohlfahrt. Es gehe darum, den Anbieter zu finden, der der Gemeinde am meisten nutze. Auch wenn die Wortwahl im Gremium eher diplomatisch war: Längerfristig richtet sich der Antrag auch gegen „Atomstrom“, soll eine ökologische Wende an der Wern einleiten.

    Erst vor kurzem wurde auf Wohlfahrts Wunsch hin das Ziel in das Gemeindeleitbild eingearbeitet, Niederwerrn bis 2030 ausschließlich mit alternativen Energieformen zu versorgen. Der Oberwerrner Sozialdemokrat verwies auf die Beispiele Gochsheim (mit eigenem Netz) oder Bergtheim, wo es mehrere Anbieter gebe. Die Kündigung sei rechtlich ein ganz normaler Vorgang. An einen wirklich billigeren Anbieter glaubt, aufgrund der Konzessionsabgabe, im Gemeinderat niemand.

    Wieder Zuschuss für Topticket

    Mit drei Gegenstimmen wurde beschlossen, auch 2011 einen Gemeinde-Zuschuss für den Erwerb des Toptickets bei den Stadtwerken zu zahlen. 20 000 Euro werden eingestellt, um den Differenzbetrag der Niederwerrner und Oberwerrner Tarifzonen zur Schweinfurter Tarifzone auszugleichen. Die Höhe der Zuzahlung ist seit 2009 auf 19 000 Euro gestiegen, was laut Seifert auch am gestiegenen Interesse der Schüler lag – als Alternative zum Schülerfahrausweis. Skepsis bei Alexander Schäfer, der in diesem Punkt etwas zu viel Entgegenkommen sah. Ludwig Hammel und Willi Gößmann wünschen sich genauere Zahlen und die Altersstruktur der Nutzer.

    Ehrenamt und Rote Tasche

    Über ein reichhaltiges Informations- und Fortbildungsangebot in Sachen Emanzipation berichtete Michaela Wettering als Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde. 2010 ging es vor allem um Frauen im Ehrenamt, um Gender-Medizin und Integration und außerdem um die Initiative Rote Tasche („Equal Pay Day“), die darauf hinwies, dass durch die Verteilung der Jobs Frauen immer noch 23 Prozent weniger verdienen als Männer.

    Zum Jahresende wird CSU-Gemeinderätin Doris Bieger aus familiären Gründen ihr Mandat niederlegen. Über die Nachfolge könnte eventuell das Los entscheiden. Ihre Listennachrücker haben die gleiche Stimmenzahl erhalten.

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