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Schweinfurt: Nilpferd Amanda, der Ministerpräsident und ein Flash Mob

Schweinfurt

Nilpferd Amanda, der Ministerpräsident und ein Flash Mob

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    Fahnenschwenker: Der bayerische und deutsche Turnverbandspräsident Alfons Hölzl bei der Übergabe der Turnfestfahne für Schweinfurt mit Oberbürgermeister Sebastian (rechts) und Ministerpräsident Markus Söder auf der Bühne am Marktplatz.
    Fahnenschwenker: Der bayerische und deutsche Turnverbandspräsident Alfons Hölzl bei der Übergabe der Turnfestfahne für Schweinfurt mit Oberbürgermeister Sebastian (rechts) und Ministerpräsident Markus Söder auf der Bühne am Marktplatz. Foto: Anand Anders

    Wo ist Markus Söder? Nilpferd Amanda  hatte da am Donnerstagabend ihre eigene Version: Der Ministerpräsident, der sich ein wenig verspätet angekündigt hatte und auf den die Verantwortlichen des 32. Landesturnfestes, umringt von Politprominenz, nach der offiziellen Eröffnung zum Söder-Besuch an der Mainlände noch etwas warten sollten, war direkt unter den vielen Gästen am Marktplatz. Genauer gesagt im Kostüm von Schweini. Eine gewagte These, die allein die Größe der Füße, die unter den rosa Plüschbeinen des Landesturnfest-Maskottchens von 2019 in Schweinfurt hervorlugten, schnell zerschlug. Viel zu klein, um in echte Söder-Fußstapfen zu passen.

    Sieger: Das Äffchen Taffi der deutschen Turnerjugend gewann beim Maskottchenlauf auf dem Marktplatz, weil in der letzten Kurve das Mighty-Dogs-Maskottchen stolperte.
    Sieger: Das Äffchen Taffi der deutschen Turnerjugend gewann beim Maskottchenlauf auf dem Marktplatz, weil in der letzten Kurve das Mighty-Dogs-Maskottchen stolperte. Foto: Anand Anders

    Und doch nicht flink genug, um das große Maskottchen-Rennen am frühen Donnerstagabend zu gewinnen. Amanda und Sebastian Reich hatten die Gäste am Marktplatz zu einer Premiere begrüßt: dem ersten Maskottchenlauf eines Bayerischen Landesturnfestes überhaupt. Zwölf plüschige Kollegen traten mit Schweini an. Ein bunt gemischter Haufen, manche ganz aus der Nähe, andere hatten eine weitere Anreise hinter sich. Beispielsweise aus Niedersachsen. Am Ende hatte das Äffchen Taffi der deutschen Turnerjugend die Schnauze vorne. Knapp, denn fast hätte ein lokaler Kollege gewonnen: ErVin von den Mighty-Dogs, der allerdings knapp vor dem Ziel unglücklich stürzte. Gefeiert wurde dennoch gemeinsam, denn Dabeisein ist bekanntlich alles.

    Den Startschuss für das Rennen, das rund um den proppevoll besetzten Marktplatz führte, hatte Oberbürgermeister Sebastian Remelé gegeben. Kurz nach dem offiziellen Festakt zur Eröffnung in der Rathausdiele war Remelé zur Bühne geeilt. Ihm war die gute Laune bei der Eröffnung ob des Trubels und reibungslosen ersten Tages anzusehen, auch wenn er ein straffes Programm absolvierte, schließlich begleitete er später noch Ministerpräsident Markus Söder bei dessen Blitzrundgang durch die Stadt.

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    Von einer Heimkehr des Landesturnfestes nach 58 Jahren sprach der OB in seiner launigen Rede beim Empfang in der Rathausdiele und freute sich, dass Schweinfurt mit dem Fest seinen Ruf nicht nur als Stadt der Industrie und Kultur, sondern auch des Sports nachhaltig unter Beweis stellte. Es mache ihn stolz, wie viel Rückhalt und Begeisterung es in der Stadt bei den Vereinen mit ihren weit über 1000 ehrenamtlichen Helfern und in der Bevölkerung für das Landesturnfest gebe, so der OB. 

    Die Schweinfurter Fahne für das 32. Bayerische Landesturnfest wurde vom Main durch die Stadt bis zum Marktplatz getragen, wo sie übergeben wurde.
    Die Schweinfurter Fahne für das 32. Bayerische Landesturnfest wurde vom Main durch die Stadt bis zum Marktplatz getragen, wo sie übergeben wurde. Foto: Anand Anders

    Dem Dank an die Ehrenamtlichen schloss sich auch der "bekennende Vereinsmeier" Gerhard Eck an. Der CSU-Innenstaatssekretär betonte wie später auch Ministerpräsident Markus Söder die Bedeutung des Breitensports für die Gesellschaft. Dessen ist sich Turnverbands-Präsident Alfons Hölzl natürlich bewusst, der alleine in Bayern für 3317 Vereine mit 918 000 Mitgliedern und 23 Sportarten im Bayerischen Turnerbund zuständig ist.

    "Saustark, sausportlich, saugut", sei das Motto des 32. Landesturnfestes, so Hölzl, der betonte, Turnfeste seien wichtig, da "Menschen Heimat brauchen und das Turnfest ein Beitrag ist, weil es Menschen frisch, fromm, fröhlich, frei sowie friedlich und festlich vereint." Musikalisch umrahmt von jungen Musikern der Musikschule und des Celtis-Gymnasiums gab es auch einen Einblick in das sportliche Können der Jugend bei der Turnvorführung der Sportakrobatinnen des TSV Friedberg. 

    Die hatte Markus Söder nicht gesehen, seine Bewunderung für die sportlichen Künste der Turner ist aber grenzenlos, wie er bei der Eröffnung am Abend auf der Marktplatz-Bühne versicherte. In der Schule habe er immer lieber Handball oder Fußball gespielt, "das mit dem Felgaufschwung am Reck ist mir bis heute ein Geheimnis". Mit der Bemerkung "Klimmzüge mit dem Smartphone in der Hand gehen nicht" verwies Söder auch auf die große Bedeutung des Sports für Gesundheit, aber auch das Zusammenleben und das Miteinander.

    Erster Ministerpräsident, der jemals ein bayerisches Turnfest besuchte

    Söder hatte sich zuvor im Goldenen Buch der Stadt eingetragen, als erster Ministerpräsident übrigens, der bisher jemals bei einem Landesturnfest war - und das, obwohl es das bayerische Landesturnfest schon zu Zeiten des Königs gab. 

    Hatte gut lachen: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Schweinfurt anlässlich seines Besuchs beim Landesturnfest.
    Hatte gut lachen: Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder beim Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Schweinfurt anlässlich seines Besuchs beim Landesturnfest. Foto: Anand Anders

    Für Söder hatte sich das Organisations-Team im übrigen richtig Mühe gemacht: Ein bunt gemischter Umzug als Symbiose aus zünftigem Marsch mit historischen Fahnen, der neuen Turnfestfahne, die per Boot über den Main gebracht wurde, einem Spielmannszug aus Coburg, jonglierenden Stelzenläufern und natürlich jeder Menge Politprominenz zog durch die Stadt.

    Einen Eindruck, welche Wirkung das Landesturnfest auf Kinder und Jugendliche hat, bekam der Ministerpräsident auf der Bühne beim Flash Mob zu Steffi Lists Turnfest-Song "Einer für alle, alle für einen", als nicht nur die Tänzerinnen auf der Bühne ihr Können zeigten, sondern Hunderte Mit-Tänzer vor der Bühne ebenfalls dabei waren. Schöner kann man das Motto gar nicht illustrieren.

    Akrobatik auf höchstem Niveau. Turnerinnen des TSV Friedberg zeigten eine kleine Show beim offiziellen Empfang zur Eröffnung des Landesturnfestes in der Rathausdiele.
    Akrobatik auf höchstem Niveau. Turnerinnen des TSV Friedberg zeigten eine kleine Show beim offiziellen Empfang zur Eröffnung des Landesturnfestes in der Rathausdiele. Foto: Anand Anders

    Übrigens: Wer wissen möchte, wie die Turner in längst vergangenen Zeiten ausgesehen haben, mit welchen Pokalen und Urkunden sie beschenkt wurden, der sollte die Ausstellung im Rathaus nicht verpassen. Noch bis Sonntag ist sie täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Ein Rückblick auf die Anfänge des Sports, auf Landesturnfeste im Unterfranken längst vergangener Tage. Zu sehen sind neben alten Turngeräten auch die Fahnen der Turngaue sowie die ebenfalls sehenswerte "Made in SW – Schweinfurt Stadt des Sports."

    Das ausführliche Programm für das Wochenende finden Sie unter www.turnfest19.de. Viele Bilder und Videos sowie einen ausführlichen Live-Ticker während des Wochenendes gibt es unter www.mainpost.de

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