"Wir betreiben sozialen Wohnungsbau", so meint Udo Kossowski vom Vogelschutzverein Schweinfurt, als er die Kinder des Wahlfachs "Tu` was für den Umweltschutz" der Wilhelm-Sattler-Realschule zum Nisthilfenbau von Höhlenbrüter anwies. Ein großes Problem ist der Verlust an natürlichen Brut- und Niststätten für viele Vögel, weswegen künstliche Nisthilfen ein wichtiger Bestandteil für den Schutz der heimischen Vogelwelt ist.
Im Frühjahr stecken Meisen, Spatzen und Kleiber mit lautem Gesang ihre Reviere ab und begeben sich auf Quartiersuche, doch häufig finden die Wohnungssuchenden keine passende Bleibe. Insbesondere die intensive Nutzung der offenen Landschaft erschweren ihnen die Wohnungssuche, so der Vogelexperte. Nach einer kurzen Einweisung in die heimische Vogelwelt startete die Herstellung im Werkraum der Realschule. Unter der professionellen Anleitung von Christl Lieblein, Udo Kossowski und Klaus Schmitt vom Vogelschutzverein konnten die Jugendlichen eigenständig vierzehn Nisthilfen bauen. Die Kinder waren stolz über ihre Ergebnisse, schließlich können sie mit einem Nistkasten Meisen, Gartenrotschwänzen, Spatzen, Trauerschnäppern und Staren zu einem passenden Quartier verhelfen. Einige werden in der Umgebung der Schule aufgehängt.
Passend zum Bau engagierte sich die Wahlgruppe bei der "Stunde der Wintervögel". Der Nabu und sein bayerischer Partner LBV hatten Naturfreunde aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu beobachten und zu zählen. Herr Baake, Vorsitzender des LBV Schweinfurt klärte die Wahlgruppe über die Vorgehensweise der Vogelzählung und dessen Bedeutung bei einem Besuch in der Realschule auf.
"Jede Zählung ist bedeutsam. Das Endergebnis gibt nicht nur Rückschlüsse auf Veränderungen der Vogelwelt, sondern des gesamten Ökosystems", so der Experte. Im Mittelpunkt der Aktion standen weit verbreitete Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. Die Beobachtung derer und die Durchführung der Zählung wurde nicht nur theoretisch besprochen, sondern auch gleich praktisch im nahegelegenen Schuttbergpark geübt. Die Wahlgruppe der WSR bedankte sich für die großartige Aktion.
Von: Christl Brendler (Lehrkraft, Wilhelm-Sattler-Realschule Schweinfurt)