Bibel und Wein – wie passt das zusammen? Ganz wunderbar. Davon überzeugten sich die 18 Mitglieder der Kolpingfamilie, die an einer biblischen Weinprobe teilnahmen. Mit viel Wissen rund um den Wein und die Bibel verstand es Albrecht Garsky, Leiter der katholischen Erwachsenenbildung aus Schweinfurt, die Gäste zu faszinieren und die Weinprobe zu einem spannenden Ereignis zu machen, wie es Uschi Wagner, die Vorsitzende der Kolpingfamilie ausdrückte.
Sechs verschiedene Weine und dementsprechend auch von ganz unterschiedlichem Geschmack – fünf aus Israel und einen aus dem Libanon – kredenzte der Weinkenner den Gästen. Sortenreine Rot- und Weißweine, Cuvée-Weine aus bis zu sieben Rebsorten und einen Roséwein bekamen die Gäste zu kosten. Auch über die ursprüngliche Herkunft der Rebsorten, meist aus Frankreich, die Anbaugebiete in Israel und dem Libanon und die Anbaubedingungen dort sowie die Weinkellereien informierte Garsky.
Auch Wein kann unkoscher sein
Zu jedem Wein hatte Albrecht Garsky einen passenden Bibeltext, alle aus dem Alten Testament, ausgesucht. Diesen erläuterte er genauer, nachdem ihn Uschi Wagner und ihr Ehemann Bernhard vorgelesen hatten. Erstaunliche, oft unbekannte Gesichtspunkte lernten die begeisterten Weinverkoster dabei kennen. So erfuhren sie zum Beispiel, dass Noah der erste Winzer gewesen sei.
Auch sehr sinnliche Texte gibt es in der Bibel, wie im Liebesduett des Hohenliedes. Vor der Wirkung des Weines wird ebenfalls gewarnt. Mit dem „Zehnt“ sollen es sich die Menschen bei gutem Essen und Trinken selbst gut gehen lassen, erfuhren die Gäste von einem weiteren bemerkenswerten Detail aus der Heiligen Schrift. Laut einem Kapitel aus dem Buch Jesaja können die Juden in der Endzeit auf ein Festmahl auf dem Berg Zion hoffen. In der Gemeinschaft bei Gott gebe es dann die erlesensten Speisen und Getränke, lernten die Anwesenden weiter.
Auch über die strengen Gebote der Juden über koschere und nicht koschere Speisen klärte Garsky auf. So berichtete er von der strengen Trennung von fleischigen und milchigen Speisen, die nur in getrennten Gefäßen zubereitet werden dürfen.
Obwohl aus einer Pflanze hergestellt, gibt es auch beim Wein die Einteilung zwischen koscher und nicht koscher, worauf Referent Garsky ausführlich einging. Sehr gut zu den erlesenen Weinen passten auch Matzen, das ungesäuerte jüdische Brot, das neben weiteren Knabbereien bereit stand.
Aus seiner Liebe zum Wein und der Bibel wurde die Idee für die biblische Weinprobe geboren, berichtete Garsky. Zusammen mit seiner Ehefrau habe er das Projekt entwickelt, das sehr gut angenommen werde.