Eine weitere Photovoltaikanlage an der Autobahn A7 im Gemeindebereich Wasserlosen ist in Planung. Solche Vorhaben sind seit 2023 in einem 200 Meter-Streifen entlang von Schnellstraßen privilegiert. Jetzt erhielt die Gemeinde ein Angebot, sich mit einer gemeindlichen Fläche an einem Projekt in der Nähe von Brebersdorf zu beteiligen.
Die Firma PIN, Privates Institut für erneuerbare Energien GmbH aus München, hat der Gemeinde ein Pachtangebot für ihren 8000 Quadratmeter großen Acker östlich der A7 unterbreitet, informierte Geschäftsleiter Sven Schlegel in der Gemeinderatssitzung. Vermittelt hatte dies der Brebersdorfer Christian Burkard, der eigene Flächen für die geplante PV-Anlage einbringt.
Laut dem Projektierer würde die Gemeinde in 30 Jahren mindestens 100.000 Euro an Pacht einnehmen, so Schlegel, außerdem 200.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen. Der erzeugte Strom könne direkt ins Ortsnetz von Kaisten eingespeist werden, eine Einspeisezusage der ÜZ Mainfranken liege vor. Insgesamt würden 1,6 Hektar für die Anlage benötigt.
Die Größe der Anlage sei so konzipiert, dass die Einspeisung direkt in die Trafostation in Kaisten, ohne den Bau eines Umspannwerks, erfolgen könne, ergänzte aus dem Besucherraum Christian Burkard. Es müssten 600 Meter Leitung unterirdisch von der PV-Anlage aus verlegt werden. Das Projekt könne schnell erledigt werden.
Keine schnelle Entscheidung über PV-Anlage
Bürgermeister Anton Gößmann erklärte, dass der Acker derzeit landwirtschaftlich verpachtet sei. Für eine Verpachtung an die Firma "Privates Institut" müsste ein Vertrag geschlossen werden. Was die prognostizierten Gewerbesteuereinnahmen anbelange, sehe er diese eher skeptisch.
Statt der etwa 10.000 Euro Pacht von einem Bauern könne die Gemeinde in 30 Jahren das Zehnfache für die Gemeindekasse herausholen, war Burkard für die PV-Anlage. "Und für dich", lautete ein Kommentar aus dem Ratsgremium.
Zu einer schnellen Entscheidung über eine gemeindliche Beteiligung war Gemeinderat Mario Reusch nicht bereit. Er brauche weitere Informationen und eine "interne Diskussion", meinte er. Die Mehrheit des Gremiums sah das genauso. Der Tagesordnungspunkt wurde daher vertagt. In der Vergangenheit hatte das Gremium bei vorherigen Anfragen grundsätzliche Vorbehalte geäußert: wegen eines hohen Flächenverbrauchs, wegen geringer Stromausbeute in den Wintermonaten und eines Stromüberschusses im Sommer, wegen der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes oder des Schutzes der Natur.
Jugendverkehrsschule zieht um
Eine andere Übungsfläche für die Jugendverkehrsschule in Niederwerrn, die auch von der Grundschule Wasserlosen genutzt wurde, ist nötig. Auf der bisherigen Fläche auf dem Gelände des Kreisbauhofs werden Altgebäude abgerissen und ein neues Ausbildungszentrum für Feuerwehren gebaut. Wie Bürgermeister Gößmann erklärte, hat die Gemeinde Niederwerrn einen alternativen Standort gefunden. Diesen könnten die Gemeinden Euerbach, Poppenhausen, Werneck und Wasserlosen mitnutzen.
Dafür ist eine Zweckvereinbarung nötig. Die jährliche Nutzungsgebühr betrage 1000 Euro, der Verwaltungskostenbeitrag 550 Euro. Die tatsächlich anfallenden Kosten würden zu je einem Fünftel auf die Gemeinden aufgeteilt. Der Gemeinderat war damit einverstanden.
Die wiedergewählten Feuerwehrkommandanten von Rütschenhausen, Rainer Wischer, und sein Stellvertreter Holger Böhnlein wurden vom Gemeinderat bestätigt.
Gößmann erinnerte an die Bürgerversammlung am 25. März in Wasserlosen in der Dr.-Maria-Probst-Halle und am 27. März im DJK-Sportheim Burghausen.