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KREIS SCHWEINFURT: Notunterkünfte in Reichmannshausen und Gerolzhofen

KREIS SCHWEINFURT

Notunterkünfte in Reichmannshausen und Gerolzhofen

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    Die Schulturnhalle in Gerolzhofen und das Schullandheim in Reichmannshausen stehen nun endgültig als Notunterkünfte für Flüchtlinge zur Verfügung. Dies hat der Kreisausschuss am Dienstag entschieden. Das heißt nicht, dass dort tatsächlich Asylbewerber einziehen werden. Beide Gebäude dienen lediglich als Ausweichobjekte, sollten im anstehenden Winter keine anderen Quartiere für die hohe Anzahl von Flüchtlingen gefunden werden.

    Die beiden Liegenschaften sind somit Teil eines bayernweiten „Winternotfallplan“ der Staatsregierung. 200 Personen können in Reichmannshausen und Gerolzhofen unterkommen. „Wir wissen nicht, ob und wann der Plan zum Tragen kommt“, sagte Landrat Florian Töpper. Man sei aber in Kontakt mit Hilfsorganisationen, um ihn bei Bedarf innerhalb weniger Tage oder gar Stunden umzusetzen.

    Töpper verhehlte nicht, dass seine primäre Option die Conn-Barracks bei Geldersheim sind: Die dortigen leerstehenden Gebäude sollten „absolut vorrangig“ herangezogen werden, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Ohnehin sind dort drei Häuser als Gemeinschaftsunterkünfte geplant. Doch inzwischen fehlt es an einer vollständigen Infrastruktur. Wie Sozial-Abteilungsleiter Thomas Birkenbach im Ausschuss sagte, muss noch eine ein Kilometer lange Leitung zum Wassernetz der RMG gegraben werden; zudem seien dafür noch nicht alle Grundstücksangelegenheiten geklärt. Vor Ende März sei mit der Nutzung der Conn-Gebäude nicht zu rechnen, heißt es in der Vorlage der Verwaltung. Zu diesem Zeitpunkt läuft aber der „Winternotfallplan“ aus.

    Unabhängig davon rechnet die Politik weiter mit einem großen Zustrom an Flüchtlingen. Dem Landkreis werden derzeit im Schnitt 21 Asylbewerber pro Woche zugeteilt. Weil die Sozialverwaltung am Landratsamt die Grenzen ihrer Belastbarkeit überschritten hat, stimmte der Ausschuss auch einer Aufstockung des Personals um 4,25 Stellen für 2015 zu. Zwei davon werden baldmöglichst besetzt. 1,5 Stellen werden benötigt, um Unterkünfte zu akquirieren und die Mietobjekte zu betreuen. Wie Birkenbach erklärte, gibt es derzeit 34 Unterkünfte im Landkreis mit einer Kapazität zwischen drei und 70 Personen.

    2,75 zusätzliche Stellen sind für die Betreuung der Flüchtlinge nach dem Asylbewerberbetreuungsgesetz notwendig, in dessen Rahmen das Landratsamt den Lebensunterhalt der Menschen sicherstellen muss. Dies sei sehr zeitintensiv, weil unter anderem zunächst Sprachbarrieren zu überwinden seien.

    Für 2015 rechnet der Bund mit weiteren 200 000 Flüchtlingen aus den Krisenherden der Welt. Gemäß seiner Quote wird der Kreis 276 von ihnen aufnehmen.

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