(hh) Die städtische Jugendbegegnungsstätte in der Euerbacher Straße ist nach einem Umbau und umfassender Renovierung wieder von den Kindern und Jugendlichen in Beschlag genommen worden. Die Decke zwischen dem Ober- und Untergeschoss wurde für eine Verbindung durchbrochen, der Eingang wurde ins Untergeschoss in Richtung der umliegenden Wohnhäuser verlegt. Die hellen Wände werden noch – gemeinsam mit und von den Kindern – gestaltet. Bewusst wählte die Stadt zwar eine schöne, aber auch robuste Ausstattung. Neu sind alle Böden, Lampen, Fenster, eine Küche im Obergeschoss und die Sanitäreinrichtungen, inklusive einer neuen Dusche. Die Kosten belaufen sich auf rund 165 000 Euro.
Start war in der Euerbacher Straße im Jahr 1977, also vor über 30 Jahren, als Studenten in einer Projektarbeit Eltern und Kindern dort bei Problemen mit den Behörden oder der Schule einmal im Monat halfen. Die Stadt erkannte die Notwendigkeit einer festen Betreuung und stellte noch im gleichen Jahr eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin ein.
1978 kam die heute noch in der Jugendbegegnungsstätte aktive Margit Amthor als damals dritte Mitarbeiterin hinzu. Seit 1980 kümmern sich zwei feste Kräfte um den Treff, der von den Anwohner nicht sofort akzeptiert wurde.
Tiefgreifend verändert hat sich die Arbeit in der Einrichtung bis heute nicht. Neben der eigentlichen Betreuung kümmern sich die Mitarbeiter beispielsweise um die Durchführung von Veranstaltungen, sie vermitteln bei Konflikten im Wohnquartier, beraten in schwierigen Lebenslagen und unterstützen bei behördlichen Angelegenheiten.
Wegen der teilweise beengten Wohnsituation und auch der schwierigen finanziellen Verhältnisse der Familien im Wohnquartier wird der Raum des Jugendtreffs auch für Familienfeiern zur Verfügung gestellt. Die Jugendlichen und Kinder waren während der drei Monate Bauzeit in einer Drei-Zimmer-Wohnung nebenan untergebracht und sind, so zumindest war bei der Übergabe zu hören, „glücklich“, dem Provisorium entronnen zu sein. Noch heute kommen ehemalige Nutzer des Treffs zu Besuch, zu einem Ehemaligen, der heute in den USA lebt, besteht noch Kontakt. Die Einrichtung wird von den Kindern, Jugendlichen und Eltern mittlerweile als ihre Einrichtung angesehen. Das drückt sich dadurch aus, dass entgegen früherer Jahre „kaum noch etwas zu Bruch geht“, hieß es.
Bei der Einweihungsfeier übergab der Leiter des neuen XXXL-Möbelhauses Johannes Scherm einen Scheck über 15 000 Euro an OB Gudrun Grieser und Jugendreferent Jürgen Mainka. Die Stadt erhält den Großteil der Summe: 5000 Euro für die Jugendeinrichtung Euerbacher Straße, 3000 Euro für den Jugendtreff Theorema im Rückertbau und 2000 Euro für die Offene Jugendarbeit im Jugendhaus. 1000 Euro gehen an die Johanniterjugend, 4000 Euro an den Radverein Bike Unit, der sich neu an den Hundertäckern ansiedelt.
Der Offene Treff ist fünfmal wöchentlich von 13.30 bis 18 Uhr (dreimal) beziehungsweise 20 Uhr (zweimal) geöffnet und wird regelmäßig von durchschnittlich 20 jungen Leuten besucht. Er ist pädagogisch betreut und bietet neben den üblichen Freizeitangeboten auch eine Hausaufgabenbetreuung an.