Aus Infektionsschutzgründen bleibt der Kursbetrieb der Volkshochschule Schweinfurt inklusive der 16 Außenstellen im Landkreis einschließlich der Pfingstferien unterbrochen. Kurse, Seminare und Veranstaltungen, die in diesem Zeitraum hätten beginnen sollen, wurden abgesagt. Eventuell werden vhs-Veranstaltungen nach dem 14. Juni in kleinen Gruppen möglich sein. Das wird individuell entschieden. Sollte für bereits Angemeldete aus Sicherheitsgründen eine Teilnahme nach Pfingsten nicht möglich sein, so bittet die vhs um die Stornierung. Dieser Rücktritt ist kostenfrei.
Fortlaufende Sprachkurse und andere wöchentliche Angebote fallen in diesem Semester komplett aus. Die vhs-Verwaltung ist weiterhin für den Publikumsverkehr geschlossen. Bei dringenden Anliegen ist sie unter Tel. (0 97 21) 51 54 43 zu erreichen. Aktuelle Informationen sind der Ansage auf dem vhs-Anrufbeantworter Tel. (0 97 21) 51 54 44 oder der Homepage www.vhs-schweinfurt.de zu entnehmen. Außerdem sind hier Informationen zu digitalen Lern- und Bildungsangeboten zu finden.
Online Integrationskurse
Schon seit Beginn der Integrationskurse 2005 führt die Volkshochschule Schweinfurt Online Integrationskurse im Auftrag des BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) durch.
Ziel der Integrationskurse ist nicht nur die sprachliche Förderung von Migrantinnen und Migranten, sondern auch eine Auseinandersetzung mit der Kultur, der Geschichte, mit der Rechtsordnung und politischen Institutionen des demokratischen Rechtsstaates und mit den Werten der Aufnahmegesellschaft. Erfolgreiche Integration bedeutet auch Chancengleichheit und gesellschaftliche Teilhabe.
Ein Kurs setzt sich meist aus 20 Teilnehmern zusammen, die in täglich fünf Unterrichtsstunden gemeinsam lernen. Inzwischen ist die Zahl der parallel laufenden Kurse auf 17 angestiegen. Das bedeutet über 300 Teilnehmer aus 75 verschiedenen Ländern besuchen an einem Tag einen Integrationskurs an der Volkshochschule. Seit dem 16. März ist nun der Kursbetrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt und Kursträger und BAMF suchen gemeinsam nach Alternativen, um die Teilnehmer beim Erlernen der Sprache weiterhin unterstützen zu können.
Es besteht nun die Möglichkeit, die Teilnehmer im vhs-Lernportal weiter zu fördern. Das ist ein kostenfreies digitales Lernangebot für Deutsch als Zweitsprache, Alphabetisierung und Grundbildung, das Kurse zum Selbstlernen und mit tutorieller Begleitung bietet. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass es auch mit Smartphone nutzbar ist, da viele Personen der Zielgruppe weder Computer noch Tablets besitzen. Die Kurse sind als Apps auch offline nutzbar.
Es galt nun also innerhalb kürzester Zeit, die Kursleiter zu schulen. Hierfür wurden von den Volkshochschulverbänden kostenlose Webinare angeboten, die in Windeseile ausgebucht waren. Leider führte das auch dazu, dass einige dieser Online-Seminare aufgrund der großen Teilnehmerzahl mit technischen Problemen zu kämpfen hatten und schließlich abgebrochen werden mussten. Die Mitarbeiterinnen der vhs und bereits geschulte Kursleiter fungierten als Mediatoren und lernten die anderen ein.
Gleichzeitig galt es, die Teilnehmer über das Angebot der Online-Tutorien zu informieren. Es wurden 250 Briefe versendet, mit der Bitte um eine Rückmeldung per E-Mail bei Interesse. Unter Berücksichtigung der Vorgaben des BAMF, für welche Teilnehmer und welche Kurse das Online-Tutorium infrage kommt, bildete sie vhs aus den 17 Präsenzkursen 13 Lerngruppen, die jeweils von einem Tutor im Lernportal betreut werden sollen. Den Kontakt zu den Lernenden stellten die Tutoren ihrerseits wiederum per Mail her. Jeder Lernende erhielt genaue Erklärungen in verschiedenen Sprachen wie beispielsweise Englisch, Spanisch, Türkisch, Russisch, Arabisch und Farsi, die die einzelnen Schritte der Registrierung im Lernportal enthalten. Jüngst starteten diese ersten Online-Kurse.
Drei Tage wurde den Teilnehmern telefonisch das Prozedere der Registrierung erklärt, das sich als enorme Hürde erwies. Die Nutzer verwechselten die Zuweisung eines Passwortes per Mail vom Lernportal mit dem Kurscode, der ihnen vom vhs-Tutor zugeschickt wurde. Sie registrierten sich aus Versehen als Tutor und nicht als Lerner oder einfach im falschen Kurs. Die meisten haben es nun geschafft und bearbeiten fleißig ihre Aufgaben, die von den Tutoren korrigiert und kommentiert werden. Alle sind froh, weiterlernen zu können.
Innerhalb der vhs macht man sich nun Gedanken darüber, wie eine mögliche Umstellung auf virtuelle Klassenzimmer aussehen könnte, auch für Teilnehmer, die vielleicht keine sprachlichen Probleme haben, aber denen es an technischer Ausrüstung mangelt oder die wenig Erfahrung im Umgang mit Computern haben.