Die Belegungszahlen in der Erstaufnahmeeinrichtung (EA) für Flüchtlinge in der Ledward-Kaserne schwanken stark. Waren im Herbst zeitweise über 2000 Menschen dort untergebracht, sind es derzeit nur rund 800 Personen, wie die Stadt Schweinfurt mitteilt. Davon seien 200 bereits als Flüchtlinge anerkannt und fielen in die Zuständigkeit des Jobcenters.
Sie erinnert daran, dass der Stadtrat im September für Schweinfurt eine Aufnahmekapazität von 2110 Plätzen in der Ledward-Kaserne Barracks festgelegt habe. Um die noch beim Bund befindlichen Liegenschaften Askren Manor und Yorktown Village für die Stadtentwicklung zu sichern – es war ein Verkaufsstopp wegen möglichen Bedarfs zur Flüchtlingsunterbringung verhängt – hätten OB Sebastian Remelé und der Stadtrat einer Kapazitätserweiterung in Ledward letztmalig auf 3110 Plätze zugestimmt. Darüber hat diese Redaktion ausführlich berichtet.
Die Komplettinbetriebnahme dieser Gesamtkapazität wäre laut Pressesprecherin Anna Barbara Keck Keck ab dem Frühjahr möglich. Dafür wird bis April das Unterkunftsgebäude 208 mit 404 Plätzen fertiggestellt. Sollte es nötig werden, können zusätzlich die Kapelle mit Nebengebäude, als auch Container als Unterkunft dienen. Der Ausbau liege insoweit aber aufgrund der derzeit niedrigen Zahlen vorerst auf Eis.
Das Jugendamt meldet einen Rückgang der unbegleiteten Minderjährigen von 106 am Jahresende auf derzeit 78. Ab Februar werde die Dr.-Georg-Schäfer-Berufsschule zwei Vorklassen für berufsschulpflichtige jugendliche Flüchtlinge einrichten. Die „polizeiliche Lage“ sei stabil, heißt es. Zwar berichte die Polizei immer wieder über Auseinandersetzungen, Diebstähle oder Drogenmissbrauch auch bei Asylbewerbern. Fälle sexueller Gewalt oder Vorfälle wie in der Silvesternacht in Köln oder Bielefeld, seien in Schweinfurt jedoch nicht verzeichnet worden.
„Besonders stark haben wir bei all dem auch das Wohl unserer Bürger und die Bewahrung unserer gesellschaftlichen Leistbarkeit im Blick“, so Oberbürgermeister Sebastian Remelé laut der Pressemitteilung der Stadt Schweinfurt.