Kurzfristig rekrutierte Fritz Reuther für sein Wagengespann einen neun Monate jungen Ochsen, damit der Vatertagsausflug mit 45 Freunden und Bekannten stattfinden konnte. Vor einem Monat lag einer der dreieinhalb Jahre alten Zwillingsochsen tot im Stall. Das Leben des Ersatztieres sollte eigentlich schon am Grill enden. Das zahme Jungvieh wird aber jetzt wegen seines Einsatzes als Zug- und Schautier bei Festzügen ein langes Leben genießen können. Seine Mutter starb bei der Geburt, und das Tier hatte daher viele Kuh-Ammen zur Aufzucht. „Deshalb ist der Jungochs auch so zahm“, stellt Reuther fest. Eine stattliche Gruppe aus Geldersheim mit Bürgermeister Oliver Brust und zwei Musikern sowie Fred Sessler aus Brünnau mit Freunden begleiteten die Wanderer mit lustigen Liedern auf der Vatertagstour mit dem Ochsengespann. Von Schallfeld aus zog die Mannschaft zunächst nach Wiebelsberg. Im Gasthaus Brehm zur ausgedehnten Mittagsrast mit Unterhaltungsmusik, die auch andere Gäste genossen. Dann ging's entgegen anderer Planungen, wegen anstehender Regentropfen wieder nach Schallfeld zurück, wo sich die müden Ochsen und die Fußgänger beim lustigen musikalischen Ausklang erholten. Auch ein Ehepaar aus Brasilien genoss die Atmosphäre. Fritz Reuther, der Besitzer der kastrierten Tiere, hatte zu dem Ausflug eingeladen. Gepflegt und betreut werden die Ochsen im Stall von Arnold Bedenk in Schallfeld. Im Bild: das Treffen zum Start der Gruppe auf der Wiese von Gottfried Schulz in Schallfeld (vorne: der junge Ochse bei seinem ersten Einsatz als Zugtier).
SCHALLFELD