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DINGOLSHAUSEN/WÜRZBURG: Öpfelklau als Spaß für die ganze Familie

DINGOLSHAUSEN/WÜRZBURG

Öpfelklau als Spaß für die ganze Familie

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    Fungieren in der Session 2017/2018 als Prinzenpaar der Narrenfreunde Zellerau: Gerald Effertz aus Dingolshausen und seine Lebensgefährtin Sabine Besler.
    Fungieren in der Session 2017/2018 als Prinzenpaar der Narrenfreunde Zellerau: Gerald Effertz aus Dingolshausen und seine Lebensgefährtin Sabine Besler. Foto: Foto: Norbert Vollmann

    Das Amt ist Gerald Effertz wie sein Anzug als Faschingsprinz der Narrenfreunde Zellerau maßgerecht auf den Leib geschneidert. Eloquent, charmant und würdevoll wird er es ausüben und als Prinzenpaar zusammen mit seiner Lebensgefährtin Sabine Besler in der Session 2017/2018 viele neue Freunde für die fränkische Fastnacht gewinnen. Wer ihn näher kennt, hat da keinen Zweifel.

    Doch wie kam es, dass unser örtlicher Mitarbeiter seiner Schoppenelf in seinem Heimatort Dingolshausen ein Stück weit untreu geworden ist?

    Manche munkeln, Gerald Effertz hätte als eingefleischter Fan des 1. FC Nürnberg den Posten des Faschingsprinzen in der Zellerau nur aus dem Grund übernommen, weil die Farben Rot und Schwarz der Narrenfreunde auch die seines geliebten „Glubbs“ sind. Das treffe natürlich nicht zu, habe aber seine Entscheidung merklich befeuert, wie der 42-Jährige augenzwinkernd verrät.

    Ihr Vater ist der Sitzungspräsident

    Der wahre Grund ist natürlich ein anderer und wie so oft im Leben hat die Liebe dabei die Hand im Spiel. Es war an einem Tag im Juli, als ihn seine Sabine, mit der er seit März 2015 zusammen ist, mit der Nachricht überraschte: „Du Schatz, wir machen heuer im Fasching das Prinzenpaar in der Zellerau.“ Gerald Effertz: „Und damit waren wir Prinzenpaar und ich Faschingsprinz.“

    Natürlich kommt auch die Verbindung zu dem Würzburger Stadtteil als Tor zur Bischofsstadt nicht von ungefähr. Sabine Besler stammt von dort und hat 28 ihrer bisher 30 Lebensjahre in Würzburg verbracht.

    Ihr Vater Horst ist seit vielen Jahren Sitzungspräsident der Narrenfreunde. Die haben heuer anlässlich ihres närrischen Jubiläums, sie bestehen seit 22 Jahren, zum ersten Mal und auch begrenzt auf diese Session, ein Prinzenpaar gesucht. Das war dann in der Familie gleich mit Prinz Gerald I. und Prinzessin Sabine I. gefunden.

    Sohnemann als „Öpfelklauer“

    Bei so viel närrischer Verbundenheit ist es dann auch kein Zufall, dass Sabines Sohn Dominik mittlerweile im zweiten von drei Amtsjahren die Rolle des „Zellerauer Öpfelklauers", der Symbolfigur der Narrenfreunde übernommen hat und sich wieder riesig auf die Auftritte freut. Mit seinen neun Lenzen muss er allerdings aufgrund der Jugendschutzbestimmungen bis 22 Uhr das närrische Feld räumen und sich in die Obhut der Oma begeben.

    Sabine Besler: „Mein Vater und ich sind die zwei in der Familie, die etwas mit Fasching am Hut haben. Ich bin damit von klein auf aufgewachsen, habe als Gardemädchen getanzt und stand auch schon in der Bütt. Mein großer Traum war es immer, einmal Faschingsprinzessin zu sein. Jetzt ist er endlich wahr geworden.“

    Aber auch Gerald Effertz hat sich früh der Fastnacht verschrieben. Angefangen hat er an der Seite seines verstorbenen Vaters Matthias einst bei der längst von der Bildfläche verschwundenen Gerolzhöfer Faschingsgesellschaft, der Geo-Ka-Ge.

    Hier hat er sich vor allem als guter Geist und fleißiger Helfer in den Dienst des Faschings gestellt, bevor er dann daheim in Dingolshausen bei der 1990 gegründeten Schoppenelf eine neue närrische Heimat gefunden hat. Von ihr schwärmt er als ganz große Familie, die unheimlich zusammenhält, filmt dort seit Jahren die Sitzungen und gehörte zuletzt auch aushilfsweise dem Elferrat an.

    Heuer werde er bei der Schoppenelf durch die Prinzenpaar-Auftritte kürzer treten müssen, erklärt Gerald Effertz. Er verspricht aber schon jetzt, nächstes Jahr wieder mit vollem Einsatz an Bord des Dingolshäuser Narrenschiffs zu sein.

    Auf keinen Fall sollen seine vielschichtigen anderen ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Kirchengemeinde, beim Roten Kreuz, als örtlicher Zeitungs-Berichterstatter oder zuweilen auch als der mit dem Sanitätskoffer beim FV Dingolshausen über den Platz spurtende Mann leiden. Gerald Effertz zu seinem zeitweisen Engagement als Zellerauer Faschingsprinz: „Das eine soll das andere nicht ausschließen. Im Herzen bin und bleibe ich Dingolshäuser.“

    Die Sorgen des Alltags vergessen

    Das Credo von Gerald und Sabine Effertz lautet: „Der Fasching soll quasi als wichtige Auszeit dazu dienen, viel Spaß zu haben, sich gut zu unterhalten, viel zu lachen und so die Sorgen des Alltags für ein paar Stunden zu vergessen.“ Dafür wollen sie sich in nächster Zeit bei ihren rund 15 Auftritten voll und ganz einsetzen. Dazu zählen die eigenen Sitzungen der Narrenfreunde inklusive der Jubiläumssitzung am 18. November, die bei befreundeten Gesellschaften sowie drei Faschingsumzüge, darunter der in Würzburg.

    Wie viel Liebe und Leidenschaft beide in die Aufgabe stecken, vermag man allein an ihren Insignien und Gastgeschenken zu erkennen. Das kunstvolle Zepter für ihren Prinzen mit dem symbolischen Apfel obenauf hat Sabine selbst entworfen und in Handarbeit angefertigt. Die Gastgeschenke wiederum sind ebenfalls ganz bewusst gewählt.

    Cidre kommt aus der Partnergemeinde

    Neben den obligatorischen „Öpfeln“ gibt es einen Cidre, einen französischen Apfelwein. Die Flaschen kommen direkt aus Dingolshausens Partnergemeinde Equemauville im Department Calvados in der Normandie. Diese Verbindung mit einfließen zu lassen, sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen, bekräftigt Gerald Effertz.

    Dazu gibt es als weiteres Angebinde einen fränkischen Bocksbeutel, dessen Etikett das von den Gesellschafts- und dem Sitzungspräsidenten flankierte Prinzenpaar und den „Zellerauer Öpfelklauer“ zeigt.

    Ihre Feuerprobe haben beide bereits am vergangenen Wochenende bei den Schlossgeistern in Stein bei Nürnberg mit Bravour anlässlich der Inthronisation des dortigen Prinzenpaares bestanden.

    Sebastian I. und Manuela I. hätten ihnen wie überhaupt der gesamte mit den Narrenfreunden seit Jahren befreundete Karnevalsverein durch den ihnen bereiteten freundlichen Empfang den Einstieg in die Session wahnsinnig erleichtert, so ein begeisterter Gerald Effertz.

    Vor heimischem Publikum wird es für beide bei der Faschingseröffnung am Samstag, den 11. 11., ernst. Die offizielle Inthronisation als Stadtteilprinzenpaar der Zellerau folgt zusammen mit den Würzburger Prinzenpaaren im Januar im dortigen Rathaus.

    Schon jetzt bedanken sich Gerald Effertz und Sabine Besler bei Ira Müller für das professionelle Fotoshooting im Rokokogarten des Veitshöchheimer Schlosses, ihrer Hofdame Jasmin Neubauer, ihres Zeichens Sabines Freundin aus Würzburg, ihrem Friseur, oder der Gärtnerei für den rot-schwarzen Prinzessinnenstrauß als absoluten Hingucker.

    Überhaupt möchten sie allen danken, die sie dabei unterstützen, als Prinzenpaar im närrischen Rampen- und Bühnenlicht eine ganze neue Erfahrung zu machen.

    Stolze Schoppenelf

    Der Sitzungspräsident der Schoppenelf, Rudi Aumüller, findet es „toll, einen unserer Mitstreiter als Faschingsprinz nach Würzburg und Franken entsenden zu können“. In Dingolshausen drücke man Gerald Effertz ganz fest die Daumen für seine Auftritte. Überhaupt wünsche man beiden eine erfolgreiche Amtszeit in den nächsten Wochen und Monaten als Prinzenpaar, so Aumüller.

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