Das neue Baugebiet „An der Tränke“ hat beim Gemeinderat von Röthlein in der Sitzung am Dienstagabend für eine lebhafte Diskussion gesorgt, den eigentlichen Beschluss über die Aufstellung des Bebauungsplanes hingegen verschoben die Räte auf die nächste Sitzung.
Knackpunkte für die Verschiebung der endgültigen Aufstellung für das Gebiet, das östlich der Straße Am Gern entstehen soll, waren zum einen die Zufahrt und zum anderen vor allem die eigentliche Gestaltung der noch zu bauenden Wohnhäuser.
Der Architekt Artur Metz aus Grafenrheinfeld stellte dem Gremium einen vorläufigen Plan vor, wie die Bebauung aussehen könnte. Für die circa 30 Grundstücke haben sich bereits 21 Interessenten bei Bürgermeister Albrecht Hofmann gemeldet, „die meisten von ihnen würden gern frei stehende Einfamilienhäuser bauen“, so Hofmann. Einigkeit herrschte im Rat darüber, dass in einer offenen Bauweise zweigeschossige Häuser gebaut werden dürfen und auch die Dachformen unterschiedlich sein können.
„Wir wollen den Bauherren eine große Gestaltungsmöglichkeit einräumen“, sagte Metz, der den Räten das Ergebnis ihrer letzten Diskussion über das Baugebiet vorstellte. Die Firsthöhe der Gebäude darf zehn Meter nicht überschreiten, inklusive der Dächer.
Die Interessenten hätten schon verschiedene Wünsche an ihn herangetragen, so der Bürgermeister. Daher, sagte Ingeborg Wegner (Freie Bürgerliste), „sollten wir die Bauherren nicht zu stark reglementieren“, womit sie im Gremium auf Zustimmung stieß.
Uneinigkeit entstand darüber, in welche Richtungen die Häuser ausgerichtet sein sollen, denn auf der gegenüberliegenden Straßenseite besteht bereits ein Wohngebiet, und vor allem Hilmar Kirch (SPD/FB) hätte gern ein „möglichst einheitliches Bild“. Nicht im Sinne von uniformiert, vielmehr wandte er sich gegen die von der Mehrheit favorisierte offene Bauweise. Den Plan des Architekten bezeichnete er als „Chaos“. Der Architekt habe keinen Plan vorgestellt, sondern ein Sammelsurium an Ideen. Jeder dürfe bauen wie er wolle, aber das Gremium wolle den Bauherren vorschreiben, einen Maschendrahtzaun zu „hintergrünen“. „Die offene Bauweise zeigt doch nur, dass hier eine gewisse Hilflosigkeit vorliegt, ob man wirklich alle Bauplätze los wird“, so Kirch.
Dem widersprach der Bürgermeister, „21 ernsthafte Interessenten haben sich schon jetzt gemeldet, wir werden die Bauplätze schon verkaufen können“. Mit 9:4 Stimmen entschied sich der Rat dafür, die offene Bauweise zuzulassen.
Ungeklärt ist die Zufahrt zum Wohngebiet, denn die Straße Am Gern grenzt oben an den Spiesheimer Weg, und den hat die Gemeinde vor geraumer Zeit einer Gärtnerei zur Nutzung überlassen. Vor allem ist ungeklärt, ob die Einbahnstraßenregelung beibehalten werden soll, denn das würde die Anwohner der kleinen Siedlung verstärkt dem Straßenlärm aussetzen.
Auch weil sich die Räte nicht darüber einigen konnten, in welche Richtung die Häuser entlang der Straße Am Gern ausgerichtet werden sollen, vertagte der Rat den Aufstellungsbeschluss auf eine der nächsten Sitzungen.