Das ist „cool“, sagten viele beim Bezug der bereitgestellten Räumlichkeiten. Gleichzeitig bombardierten sie ihr neues Betreuerinnentrio – Leiterin Susanne Krumm, Sylvia Bösch und Anja Preger – mit Fragen. „Können wir mit Euch draußen spielen und unseren eigenen Fußball mitbringen, dürfen wir 'Du' sagen, und müssen wir immer alle Hausaufgaben machen?“ So lauteten die wichtigsten Nachfragen, die lächelnd bejaht und von den Kindern – bis auf die Geschichte mit den Hausarbeiten natürlich – kräftig bejubelt wurden.
Bereits im Laufe des letzten Schuljahres hatte Schulleiter Manfred Maier beim Schweinfurter Jugendamt angefragt. Schnell war der Bedarf für die „Offene Ganztagsschule“ ermittelt und das von der Caritas getragene Jugendhilfezentrum Maria Schutz, das bereits erfolgreich den integrativen Hort an der Heideschule betreut, als Kooperationspartner gewonnen. Das von Maria Schutz ausgearbeitete Konzept der „Offenen Ganztagsschule“ umfasst, so die Erläuterungen von Einrichtungsleiter Andreas Waldenmeier, einen Zeitrahmen von 20 nachmittäglichen Gesamtstunden von Montag bis Freitag. Neben einem ausgewogenen, warmen Essensangebot und einer effizienten, auf Selbstständigkeit abgezielten Hausaufgabenbetreuung in angenehmer und ruhiger Lernatmosphäre beinhaltet es ein sinnvolles und abwechslungsreiches Freizeitgestaltungsangebot.
Krumm hat viele Ideen. Schwebheim ist für sie der ideale Ausgangspunkt für die unterschiedlichsten Unternehmungen, ist doch schon im Ort vieles wie Schwimmbad, Tierheim, Schloss und Naturwanderweg geboten. Aber auch über die Dorfgrenzen hinaus sind Aktionen, wie zum Beispiel der Besuch des Hochseilgartens in Üchtelhausen, geplant. Wichtig sind, so die einhellige Teammeinung, die Anpassung der Dinge an die Bedürfnisse und Lebenswelt der Kinder und die Berücksichtigung der Kinderwünsche, auf die man die Freizeitgestaltung abstimmen will.
Die Freizeitgestaltung und die damit verbundenen Ziele nehmen in der Konzeption auch den größten Stellenwert ein. Die Kinder sollen Freizeit aktiv gemeinsam mit anderen verbringen, was gerade im Zeitalter des Medienkonsums keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Bewegungsintensive und sportliche Angebote sollen das Körpergefühl stärken und Selbstvertrauen aufbauen. Gleichzeitig lernen die Kinder in der Gemeinschaft Kommunikations- und Konfliktfähigkeit und Empathie gegenüber anderen, die soziale Kompetenz wird gefördert, Gemeinschaftsgefühl wird aufgebaut und Kreativität und Phantasie geweckt. So dürfte auch der in die bereitgestellten Räumlichkeiten integrierte Werkraum bei den Angeboten der Erzieherin und Kunsttherapeutin Krumm eine wichtige Rolle spielen.
Das Projekt, so Abteilungsleiter Thomas Birkenbach vom Jugendamt, finanziert sich durch Eigenmittel des Landkreises, staatliche Förderung und Elternbeiträge und ist ein vorbereitender Schritt zur geplanten „Gebundenen Ganztagsschule“, in der die schulische Pflichtzeit aus einem Mix von Unterricht, Betreuung und Freizeit besteht.