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SCHWEINFURT: Ofra-Bau: Kreisräte drängen auf Lösung

SCHWEINFURT

Ofra-Bau: Kreisräte drängen auf Lösung

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    Schule im Container: Eingang zum umstrittenen Ofra-Bau.
    Schule im Container: Eingang zum umstrittenen Ofra-Bau.

    Der so genannte Ofra-Bau, ein Containerriegel am Rand des Pausenhofs der Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS), ist seit langem Diskussionsthema. Lehrer und Schüler empfinden die Unterrichtsbedingungen dort als nicht mehr zeitgemäß. Im Winter sei es zu kalt, im Sommer zu heiß und stickig, die Toiletten seien veraltet und stänken, wenn nicht zum Himmel, so doch durch das gesamte Gebäude.

    Unterricht bei Latrinengeruch, noch dazu auf uraltem Mobiliar – das könne man den Betroffenen nicht länger zumuten. Diese Ansicht vertrat auch der neue Schulleiter Harald Bauer jüngst in einem Gespräch mit dieser Zeitung und forderte, die „Baracke“ müsse unbedingt ersetzt werden. Nach der Veröffentlichung Ende September läuteten bei einigen Kreisräten die Alarmglocken. Denn der Landkreis Schweinfurt ist gemeinsam mit der Stadt in einem Zweckverband zur Trägerschaft der FOS/BOS zusammengeschlossen.

    Seitens der CSU-Fraktion forderte deren Vorsitzender Arthur Arnold die Entwicklung eines „zukunftsweisenden Konzepts“, bei dem „die nachhaltige Veränderung der Situation im Containerbau“ erste Prioritäten haben müsse: „Dies bedarf einer umgehenden Lösung.“ Und die Linke setzte durch Sprecher Klaus Schröder noch eins drauf, forderte „eine Begehung der Örtlichkeiten durch den gesamten Kreistag“ mit der Möglichkeit für den Schulleiter, seine Verbesserungsvorschläge vorzubringen. Harald Bauer hatte den Abriss und einen preiswerten Neubau in Holzständerbauweise ins Gespräch gebracht.

    In der Kreistagssitzung am Montag gab es über diese Anträge eine längere Debatte, die durch eine Stellungnahme der Zweckverbands-Geschäftsstelle angeheizt wurde. Die hat ihren Sitz beim städtischen Schulamt und dessen Leiter Rene Gutermann negierte schlichtweg jeglichen Handlungsbedarf. „Erhebliche Mängel und Immissionen im Container sind nicht vorhanden“, befand Gutermann und stützte sich auf eine Begehung des Immobilien-Dienstleisters SWG. Diese habe ergeben: „Die Räume sind sauber, die Toiletten ebenfalls, wenn auch nicht modern.“

    Diese Aussagen, verlesen durch Landrat Harald Leitherer, brachten nicht nur CSU-Kreisrat Hans Mock auf die Palme. Die Toiletten seien auf dem Stand, wie vor 40, 50 Jahren in den Produktionsstätten der Schweinfurter Großbetriebe, polterte er. Es rieche äußerst unangenehm und die jungen Leute hätten einen Anspruch auf ein Umfeld „wie sie es von zuhause gewohnt sind“. Grünen-Fraktionschef Walter Rachle ergänzte, dass an heißen Sommertagen die Beschäftigung der Lehrer in dem stickigen Containerbau „arbeitsrechtlich umstritten“ sei. Und SPD-Frau Elisabeth Bieber sprach von einer „Zumutung für Schüler und Lehrer“ und erinnerte daran, dass der Containerriegel mit seiner Raumkapazität für 15 Schulklassen anfangs der Achtziger explizit „als Übergangslösung“ aufgestellt worden sei.

    Harald Leitherer verwahrte sich gegen Begehrlichkeiten, der FOS/BOS – auch zur Rückführungen der nach Dittelbrunn ausgelagerten Klassen – einen Neubau zu spendieren. Zum einen seien die Schülerzahlen im vergangenen Jahr erstmals wieder rückläufig gewesen, zum anderen werde es durch den demografischen Wandel und den Abzug der Amerikaner (die selbst zwei Schuleinrichtungen betreiben) mittelfristig frei werdende Raumkapazitäten geben. „Das Toilettenproblem ist aber kein mittelfristiges“, konterte Mock, „sondern eher kurzfristig.“

    Antragsteller Arthur Arnold akzeptierte eine Umformulierung seiner Eingabe durch die Verwaltung, die mit der Erstellung eines Konzepts beauftragt wurde, fügte allerdings hinzu, dass die Situation im Containerbau „erste Priorität“ habe und einer „umgehenden Lösung“ bedürfe. Bei drei Gegenstimmen wurde dieser Antrag fraktionsübergreifend angenommen. Das Linken-Begehren auf einen Kreistagsbesuch in der FOS/BOS fand nur fünf Unterstützer.

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