Zu einer Informationsveranstaltung über die Ortsinnenentwicklung lud Bürgermeister Thomas Heinrichs Anlieger der Kirchstraße in Lülsfeld und Nachbarn um den zukünftigen Dorfplatz in Schallfeld ein. Von den 25 Anliegern waren 16 ins Lülsfelder Sportheim gekommen.
In seinem Vortrag ging Heinrichs auf die aktuellen Entwicklungen der Ortskerne ein, die für die Zukunft erhalten und gesichert werden müssen. Die Ortszentren sollten gestaltet und gewachsene Strukturen (Wasserleitungen, Straßen und Kanäle) genutzt werden, anstatt weitere Neubaugebiete auszuweisen. Die vorhandene Substanz der Gebäude und Höfe wird verbessert und der Wert steigt.
Das Ortsoberhaupt stellte die Frage: "Dorferneuerung – was ist das?" Dazu gab Heinrichs Erläuterungen wie zum Beispiel, dass die Gemeinden bestrebt sind, sich zu vitalen und lebenswerten Dörfern zu entwickeln. Die Dorferneuerung hilft den Gemeinden bei der nachhaltigen Verbesserung der Lebens-, Wohn-, Arbeits- und Umweltverhältnisse. Auch das Ortsbild wird verbessert unter Berücksichtigung des eigenständigen Charakters ländlicher Gemeinden, und leerstehende Gebäude werden revitalisiert.
Die Maßnahmen der Sanierungen sind als Erhaltungsaufwand oder als Herstellungskosten von der Steuer absetzbar und sollten rechtzeitig mit dem Steuerberater geklärt werden, teilte Heinrichs mit. Zur finanziellen Förderung erklärte Heinrichs, dass nur Anwesen durch die ALE gefördert werden, die innerhalb des Fördergebietes liegen, somit in unmittelbarer Nähe der gemeindlichen öffentlichen Maßnahmen wie der Dorfplatz in Schallfeld und der Kirchplatz mit -straße in Lülsfeld.
Antrag stellen
Die Voraussetzung zur Förderung einer privaten Maßnahme ist ein förmlicher Förderantrag, der von der Gemeinde oder auch vom Amt für ländliche Entwicklung in Würzburg angefordert werden kann. Zu den neun förderfähigen Maßnahmen im privaten Bereich zählen: Dorfgerechte Gestaltungs- und Erhaltungsmaßnahmen an Wohn-, Wirtschafts- und Nebengebäuden; Vorbereitungen, Planungen und Beratungen sowie Dorfgerechte Um-, An- und Ausbauten; Sanierung, Umnutzung und Modernisierung von Gebäuden; Maßnahmen zur energetischen Verbesserung alter Bausubstanz (Wärmedämmung); Revitalisierung leerstehender Gebäude; dorfgerechte Ersatz- und Neubauten zur gestalterischen Anpassung oder zur Innenentwicklung; Vorbereiche und Hofräume im privaten Bereich mit dorfgerechter Gestaltung einschließlich der Begrünung und schließlich eine regionaltypische Gestaltung von Hoftoranlagen, Zäunen und Mauern.
Die Fördergebiete in beiden Orten legte die Behörde fest. Bürgermeister Thomas Heinrichs wünscht sich eine rege Beteiligung der Anlieger in den Arbeitsgruppen zur Gestaltung der Ortskerne. Wer Interesse hat, soll sich beim Bürgermeister oder der Zweiten Bürgermeisterin melden.
Nach den Ausführungen des Bürgermeisters referierte detailliert Werner Panzer vom Amt für ländliche Entwicklung (ALE) in Unterfranken mit Sitz in Würzburg. Dazu zeigte Panzer auch Zahlen zu den Förderhöhen und maximalen Förderkosten. Anhand von Fotos erläuterte Panzer anschaulich Ortsentwicklungsbeispiele.