Als Sonntagskind wurde Oswald Lenhart am 2. Oktober 1932 in Grettstadt geboren, darf folglich in diesen Tagen seinen 90. Geburtstag feiern und das bei guter Gesundheit. Er wuchs mit vier Geschwistern auf dem Bauernhof der Familie in der Bahnhofstraße auf, die Mitarbeit auf dem Feld und im Hof war selbstverständlich. Der Bauernhof ist mindestens seit dem 17. Jahrhundert im Besitz der Familie Lenhart. In den 1960er Jahren übernahm Oswald den Betrieb von seinem Vater Linus, der 1954 den ersten Schlepper im Dorf hatte: einen Deutz mit 24 PS.
Aussiedlung im Jahr 1972
Während er 1954 in einem Lehrbetrieb des Juliusspitals war, dachte Oswald Lenhart erstmals ans Aussiedeln, da der enge elterliche Hof keine umfangreichere Betriebserweiterung zuließ. 1967 stieg Oswald Lenhart in die Planung für einen Aussiedlerhof mit Milchkühen und Bullenmast ein. Doch erst nach Beendigung der Flurbereinigung 1972 erfolgte der Auszug aus dem Dorf auf das neue Betriebsgelände. Die gesamte Feldfläche umfasste nun 75 Hektar in Eigentum und Pacht. Der große Vorteil: Alle Eigentumsflächen lagen nun um den Hof herum.
Setzte der Landwirt anfangs noch auf die Milchviehhaltung, so stellte er 1976 auf Bullenmast um, da die Milchlieferung zweimal am Tag zur Sammelstelle im Dorf zu aufwändig war. Unterstützung bekam Oswald Lenhart durch seine Frau Angela, bis sie zum Pflegefall wurde. Er übergab schließlich den Aussiedlerhof an seinen Sohn Josef, zog wieder in das elterliche Anwesen und pflegte fortan seine Frau, bis sie 2015 verstarb.
Der Garten ist sein Hobby
Mit im Elternhaus wohnte sein um vier Jahre jüngerer Bruder Hubert, der immer mehr auf die Unterstützung durch Oswald angewiesen war. Dieser pflegte seinen Bruder, bis Hubert vor zwei Monaten verstarb.
Auch heute noch fährt der Jubilar regelmäßig mit dem Fahrrad zum Betrieb seines Sohnes, der vor einigen Jahren auf Bio-Landwirtschaft umgestellt hat. Zu seinen Hobbys gehört der eigene Nutz- und Ziergarten, in den er viel Fleiß und Zeit investiert. Mit Interesse verfolgt er das Weltgeschehen, will aber auch wissen, was sich in seinem Heimatdorf tut. Die Zeitungslektüre gehört daher zum Tagesprogramm. Seine Gläubigkeit hat Oswald Lenhart manchen Schicksalsschlag besser ertragen lassen, ist für ihn aber auch gleichzeitig Verpflichtung. Zum 90. Geburtstag gratulieren ihm auch die Geschwister Zita und August, seine drei Kinder Gerdi, Margit und Josef und die fünf Enkel Alisia, Luis, Julius, Jonas und Sarah.