Es ist eine bekannte Problematik: Im Gewerbegebiet an der A 70 verrichten insbesondere Pause machende LKW-Fahrer mangels Toiletten ihre Notdurft wild am Straßenrand und im Gebüsch. Zur Sprache brachte das Martin Sauer bei der Bürgerversammlung in Rundelshausen im einzigen schriftlichen Antrag. Widersprochen wurde von Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck nur dahingehend, dass es im Gewerbegebiet durchaus zugängliche Toiletten mit und ohne Bezahlung gäbe.
Um Abhilfe zu schaffen, habe die Gemeinde im Gewerbegebiet bei den Parkflächen bereits ein eingeschränktes Halteverbot ausgeschildert, was viele Lkw-Fahrer aber nicht davon abhalte, dort trotzdem in ihren Lkws zu schlafen, sagte Hauck. Auch dass die im Gewerbegebiet ansässige Polizei regelmäßig Knöllchen schreibe, ändere daran bisher nichts. In Absprache mit der Polizei sollen nun mittels Bollern und Findlingen die Parkflächen so verkleinert werden, dass Lkw dort nicht mehr parken können.
Parken Lkw-Fahrer verkehrsbehindernd?
Aus der Versammlung wurde die Befürchtung geäußert, dass die Lkws dann verkehrsbehindernd auf der Straße geparkt würden, wenn deren Fahrer in den Discountern oder beim Imbiss einkaufen wollen. Laut Hauck müsse das beobachtet werden. Denkbar sei auch, die Lkws zunächst nur bei den Parkflächen im hinteren Bereich Richtung Rundelshausen auszusperren, um eine Verbesserung zu erzielen.
Angeführt hatte Martin Sauer in seinem Antrag auch die Parksituation am Petersgarten an der alten Schule in Rundelshausen. Dies werde bei der nächsten Verkehrsschau mit der Polizei behandelt, sicherte der Bürgermeister zu. Kein gutes Beispiel gibt die Gemeinde aus Sicht von Sauer in Sachen Gehweg-Kehrpflicht bei der alten Schule ab. Wie der Bürgermeister erklärte, sei dort ein Mieter vertraglich zuständig. Zudem würde die gemeindliche Kehrmaschine auch dort regelmäßig vorbeikommen.
Wunsch nach sicherem Überweg über Kreisstraße
Ein Wunsch aus der Versammlung war ein sicherer Überweg für Kinder von Rundelshausen über die Kreisstraße zum Rad- und Fußweg Richtung Gewerbegebiet. Dort sei ein Unfallschwerpunkt, viele Autofahrer würden sich nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. Der Bürgermeister sicherte zu, beim Landkreis als zuständigem Straßenträger abzuklären, ob in Sachen Querungshilfe etwas möglich sei.
Ein Zebrastreifen gewünscht wurde auch im Gewerbegebiet auf Höhe Drogerie Müller. Da dies aus Sicht der Fachleute nur Sicherheit vorgaukle, würden Zebrastreifen kaum noch angebracht, sagte Hauck. Eingereicht worden sei beim Ordnungsamt der Gemeinde auch ein Antrag auf Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt Rundelshausen. Wenn es machbar sei, unterstütze er den Wunsch, sagte Hauck.
Machbarkeit für Neubaugebiet wird geprüft
Weitergegeben worden sei der Wunsch nach einem Neubaugebiet in Rundelshausen von Gemeinderätin Heidi Klein, berichtete der Bürgermeister. Die Machbarkeit würde geprüft und im Gemeinderat beraten. Nach einer Entscheidung für ein "kleines, abrundendes Baugebiet" würde die Realisierung drei bis vier Jahre Zeit beanspruchen.
Zur Nachfrage nach einer möglichen Erweiterung des Gewerbegebietes Richtung Rundelshausen sagte Hauck, dass die Gemeinde diesbezüglich bereits im Gespräch mit den betreffenden Grundstückseigentümern sei.
Auf Nachfrage zur Hausärzte-Situation in Werneck erklärte Hauck, dass es einen regelmäßigen Austausch mit den Ärzten gäbe, um rechtzeitig Veränderungen zu erfahren. Die Gemeinde sei froh um jeden Arzt der bleibt oder neu kommt, wofür auch geworben werde. Ein Glücksfall sei der Einstieg der Praxis Schlicht in Werneck, sagte Hauck.
Weitere Anliegen aus den Reihen der Bürger waren Probleme bei der Straßenentwässerung im Ettlebener Weg, er Wunsch nach einem Abfalleimer beim Festplatz, ein beschädigtes Geländer bei einem Fußsteg über den innerörtlichen Bach, der Zustand des Radwegs nach Werneck, eine Reihe abgestellter alter Wohnwagen beim Sonnenhof und das Aufstellen einer Hundetoilette an der so genannten "Allee" beim Gewerbegebiet. Der Bürgermeister sicherte in allen Fällen eine Überprüfung zu.