(–ein) „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ Mit seinem Primizspruch hat der aus Heidenfeld stammende Comboni-Missionar Pater Michael Zeitz den Dankgottesdienst eröffnet. Genau 25 Jahre ist es her, dass Zeitz am 27. Januar 1990 von Bischof Dr. Paul-Werner Scheele im Würzburger Dom zum Priester geweiht wurde.
Seitdem war er an vielen Stationen eingesetzt und hat in mehreren Ländern als Missionar gewirkt. Seit dem 30. November 2014 bis zum 2. Februar 2016 findet das von Papst Franziskus ausgerufene Jahr der Orden (Jahr des geweihten Lebens) statt. So war es schlüssig und sinnvoll, dass Pater Michael mit dem Kloster Maria Hilf die Erlöserschwestern mit in das Boot seines Berufungsfestes nahm.
Gekommen waren neben Verwandten, Freunden und Mitbrüdern auch viele Heidenfelder, die sich noch gut an die Primizfeier vor 25 Jahren erinnern konnten. Sie alle erlebten wirklich Weltkirche: Afrikanische Mitbrüder aus der großen Comboni-Familie, der Provinzial Pater Karl Peinhopf (er war Jahrzehnte in Brasilien tätig) und Pater Herbert Gimpl (er war lange Zeit als Missionar in Peru) feierten den festlichen Gottesdienst mit, der durch den Chor der Erlöserschwestern und Stefan Menz als Lektor mitgestaltet wurde.
Pater Roberto Turyamureeba, er arbeitet im Erzbischöflichen Ordinariat in Bamberg, brachte einen Hauch Weltkirche in die Klosterkirche. Mit seiner afrikanischen Trommel begleitete er das Lied „Singa Yesu“ (Jesus, König des Friedens), zu dem alle nach afrikanischer Tradition mitklatschten.
Michael Zeitz ging in seiner Predigt zuerst auf seinen Primizspruch ein, der sicher etwas Nachdenken bedürfe, aber auch etwas davon aussagt, was es heißt, ein Missionar zu sein. Man ist nie am Ende. Die Verkündigung geht immer weiter. Eindrucksvoll war auch die Auflistung seiner Wirkungsorte: Gleich nach der Priesterweihe war er als Kaplan in Miltenberg und dann in Bad Salzungen im damaligen Bischöflichen Kommissariat Erfurt-Meiningen. Nach Postulat und Noviziat bei den Comboni-Missionaren war sein erster Missionseinsatz von 1996 bis 1998 in Malawi. Ab 1998 bis 2004 wirkte er in der deutschsprachigen Provinz der Comboni-Missionare in Halle.
Von 2004 bis 2008 wirkte er in Südafrika. Von dort zurückgekehrt, wirkte er kurz in Schweinfurt und dann von 2009 bis 2011 als Pfarradministrator in der Pfarreiengemeinschaft „Schweinfurter Rhön, Hesselbach“.
Von 2011 bis 2013 war das Kloster Marienberg in Südtirol seine Wirkungsstätte. Seit 2013 lebt und arbeitet er im Provinzalatshaus der Comboni-Missionare in Nürnberg und ist Pfarrvikar im Pfarreienverbund Gibitzenhof-Gartenstadt in Nürnberg.
Comboni-Missionare
Daniel Comboni war eine der großen Gestalten des missionarischen Aufbruchs im 19. Jahrhundert. 1831 in Limone am Gardasee geboren, gründete er in Verona/Italien zwei Gemeinschaften, die sich heute Comboni-Missionsschwestern und Comboni-Missionare nennen. Combonis Arbeitsgebiet war vor allem die Region des heutigen Sudan. Als Bischof von Khartum war er ein Vorkämpfer für Menschenwürde und gegen den Sklavenhandel. Völlig aufgezehrt starb er am 10. Oktober 1881 in Khartum. Die Aufgabenbereiche der Comboni-Missionare heute sind vor allem die Verkündigung des Evangeliums, der solidarische Einsatz für Geschwisterlichkeit und Menschenrechte, die missionarische Bewusstseinsbildung in Kirche und Gesellschaft sowie die Förderung ganzheitlicher menschlicher Entwicklung. Dies bedeutet auch Ausbildung in Schule und Handwerk, medizinische Hilfe und nicht zuletzt soziales Engagement in Zusammenarbeit mit den Ortskirchen. Die Deutschsprachige Provinz der Comboni-Missionare umfasst acht Niederlassungen, davon in Deutschland sechs und in Österreich und Südtirol je eine.