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Per Knopfdruck in die Garage

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    Lizenzgeber ist Günter Kresse. Der 77-Jährige aus der Schweinfurter Frankenstraße - einst Verkehrspolizist, bis zum Ruhestand als Kachelofenbauer und Fliesenlegermeister tätig - ist ein Tüftler: "Probleme zu lösen, das fasziniert mich. Davon kann ich genauso wenig lassen wie ein Schachspieler, der erst aufgibt, wenn eine Partie zu Ende ist", sagt Kresse. Als Fliesenlegermeister hat er mit Isolierschichten gegeneinander arbeitende Materialien getrennt, seine Kunden für Heizungs-Verkleidungen aus Kacheln, die die Wärme speichern, gewonnen. Schon 1951, damals Verkehrspolizist in Halle an der Saale, führte er den Mittelstreifen auf der Straße ein. Gar zu viele Unfälle gab es damals an einer Straßenbahnhaltestelle. Der weiße Strich sorgte zuerst in Halle für klare Verhältnisse. Heute gibt es ihn auf jeder Autobahn, auf jeder Landstraße und auch innerorts. Dass der weiße Strich nicht durchgezogen ist, lag daran, dass Kresse 1951 nicht genügend Farbe auftreiben konnte, sparsam mit ihr umgehen musste.

    1953 kam Kresse in den Westen, nach Schweinfurt, traf hier seine Verwandtschaft. Erst recht spät kam der findige Kachelofenbauer zu der Erkenntnis, dass man gute Ideen patentieren lassen muss. Mittlerweile sind es fünf Patente, die zugeteilt oder angemeldet sind. Wenn bei einem Mercedes künftig mit dem Einlegen des Rückwärtsganges die Warnblink-Anlage anspringt, man in Schlitt- oder Rollschuhe von hintern einsteigt und sie bequem schließen kann, dann wird Kresse Lizenzgeber sein. Für eine neue Wurstsorte hat er den Namen "Kosakenzipfel" kreiert und der Kamm mit einem Zwickel (wie bei einem Kugelschreiber) stammt auch von ihm. Patentieren hat er sich zudem eine Schilder-Kombination lassen, die Autofahrer vor der Einfahrt in eine Autobahnausfahrt abhält.

    "Flottpark" nennt sich seine Einparkhilfe. Kresse, der in den letzten Jahrzehnten an Pfunden zugelegt hat, ärgerte sich beim Aussteigen aus dem Auto über enge Garagen und Schrammen an der Autotüre. Seine Idee war es, das Auto vor der Garage abzustellen, es irgendwie herein- und auch wieder herausziehen zu lassen. Bekannte vermittelten den Kontakt zu Johann Kaiser, der als Landmaschinen-Techniker schon so manche Idee in die Realität umgesetzt hat. Er konstruierte zwei Laufschienen, die auf dem Garagenboden installiert werden. Auf diesen bewegt sich mittels Elektromotor der 2,1 Meter breite und 1,75 Meter lange Schlitten. Diese Fahrzeugauffahrrampe hat eine Mulde für die beiden Vorderräder eines Autos.

    Steht der Schlitten in der Garage direkt am Tor, muss der Autofahrer nur mit den Vorderrädern auf die Rampe fahren, die Handbremse gelöst lassen und aussteigen. Per Knopfdruck wird das Auto in die Garage gezogen - ganz ohne Schrammen und auch auf engstem Raum. Rauswärts geht es umgekehrt - ebenfalls per Knopfdruck.

    2007 beginnt die Produktion der Einparkhilfe, die es auch als Selbsteinbausatz geben wird. Gebraucht wird eine normale Steckdose in der Garage. Der Preis steht noch nicht fest. "Eine vierstellige Summe im unteren Bereich", sagt Kresse, der unter Tel. und Fax (0 97 21) 2 47 83 Auskunft gibt. Stahlbau Kaiser ist unter Tel. (03 28 75) 6 92 83 zu erreichen.

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