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SCHWEINFURT: Personalabbau bei Bosch-Rexroth: Von Teilzeit bis Abfindung mit Turboprämie

SCHWEINFURT

Personalabbau bei Bosch-Rexroth: Von Teilzeit bis Abfindung mit Turboprämie

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    Ende Oktober 2009 hatte die Bosch-Rexroth-Betriebsleitung überraschend angekündigt, bis zum Frühjahr dieses Jahres die Belegschaften in Schweinfurt und Volkach um ein Viertel zu reduzieren. 550 Stellen will sie streichen, begründet hat sie das Vorhaben mit dem massiven Auftragsrückgang. Den Stellenabbau plane die Geschäftsleitung sozialverträglich – ohne betriebsbedingte Kündigungen, hieß es damals. Betriebsrat und IG Metall sprachen von einem „Horrorszenario“.

    Seit Mittwoch nun hängt in den beiden Betrieben in Schweinfurt und Volkach aus, mit welchen Mitteln das Management das Beschäftigungsvolumen um 550 Stellen auf freiwilliger Basis reduzieren will: durch Altersteilzeit, „Vorruhestand plus“, Teilzeitarbeit im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten, „Sabbatjahre“ (befristeter Ausstieg aus persönlichen Gründen oder zur Weiterbildung) und natürlich Abfindungen für freiwilliges Ausscheiden. Die Abfindungssummen steigen mit der Dauer der Betriebszugehörigkeit und steigen um 25 000 Euro „Turboprämie“ für jene, die sich bis 30. April zum Ausscheiden entscheiden.

    Das Angebot sei ein reines Arbeitgeberangebot an die Belegschaft, es habe dazu keine Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern gegeben, sagen Betriebsratsvorsitzender Winfried Werner und der 2. Bevollmächtigte der IG Metall Schweinfurt, Peter Kippes – „sonst hätten wir ja einen Interessensausgleich machen müssen“. Bis 31. Mai läuft die Frist, in der sich die Beschäftigten entscheiden können, ob das eine oder andere dieser Angebote für sie interessant ist – oder auch nicht. Bis dahin wollen Werner und Kippes auch abwarten und nichts Anderweitiges verhandeln. „Wir werden uns schon Ende April mal anschauen, was die freiwilligen Maßnahmen bis dahin gebracht haben“, sagt Werner, „vielleicht kann man sie noch mal verlängern, vielleicht hat sich auch der Auftragseingang bis dahin erhöht – das muss man abwarten.“

    Ausscheiden ist oft Existenzverlust

    Glaubt der Betriebsratsvorsitzende, dass in so kurzer Frist ein Viertel der 2100 Beschäftigten freiwillig mit Abfindungen gänzlich oder auch nur zeitweilig dem Betrieb den Rücken kehrt? „Eher nicht“, sagt Werner, „beim Ausscheiden steht dahinter ja meistens ein Existenzverlust.“ Er weist auch darauf hin, dass jeder, der sich abfinden lassen will, die Kündigungsfrist einhalten sollte, um keine Sperre bei der Arbeitsagentur zu riskieren. „Der Betriebsrat hat sich gut positioniert“, lobt IGM-Mann Kippes. Zum 31. März jedenfalls werde die Belegschaftsstärke nicht wesentlich unter der vom 28. Oktober 2009 liegen, als die Geschäftsleitung überraschend ihre Stellenabbaupläne bekannt gegeben hat.

    „Wir lassen die weichen Maßnahmen jetzt mal laufen“, sagt Werner. Spätestens Ende Mai wird feststehen, ob die Betriebsleitung ihr Ziel, ein Viertel der Beschäftigten loszuwerden, damit erreicht hat.

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