Die Mitglieder der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen (VG) haben den Haushalt für dieses Jahr verabschiedet. Das gesamte Haushaltsvolumen, das das Gremium in seiner Sitzung am Dienstag im Freiraum in Dingolshausen festlegte, beträgt 3,35 Millionen Euro. Das sind 295.000 Euro mehr als im Vorjahr. Den größten Teil der Ausgaben schluckt der Verwaltungshaushalt mit 3,3 Millionen Euro. Im Vermögenshaushalt wurden lediglich 50.000 Euro festgesetzt.
Nach dem Zahlenwerk von Kämmerer René Borchardt sind keine Kreditaufnahmen für Investitionen und Investitionsförderungsmaßnahmen vorgesehen. Verpflichtungsermächtigungen im Vermögenshaushalt wurden nicht festgelegt. Den Höchstbetrag der Kassenkredite zur rechtzeitigen Leistung von Ausgaben nach dem Haushaltsplan veranschlagte Borchardt mit 550.800 Euro. Bei den hohen Ausgaben im Verwaltungshaushalt haben die Personalausgaben mit 2,6 Millionen Euro (260.000 Euro mehr als 2023) den größten Anteil, den die Mitgliedsgemeinden gemeinsam decken müssen.
Verwaltungsgemeinschaft bleibt weiter schuldenfrei
Die Gemeinschaftsumlage wird nach der Einwohnerzahl berechnet. Jede Gemeinde muss für jeden Einwohner 160 Euro an die VG abführen. Das ist ein starker Anstieg, wenn man bedenkt, dass die Einwohnerumlage vor zehn Jahren noch bei niedrigen 99 Euro lag. Der Betrag liegt aber immer noch unter dem vergleichbar großer VGs in der Region, die laut Borchardt schon über 200 Euro je Einwohner kassieren. Als Basis für seine Umlageberechnung nahm der Kämmerer die Einwohnerzahl von Juni 2022 mit 16.803 Personen.
Zugrunde lagen die Einwohnerzahlen für Dingolshausen mit 1430 Personen, Donnersdorf mit 1993, Frankenwinheim mit 990, Gerolzhofen mit 6883, Lülsfeld mit 861, Michelau mit 1142, Oberschwarzach mit 1442 und Sulzheim mit 2062 Personen. Der ungedeckte Bedarf wird durch die Verwaltungsumlage der Mitgliedsgemeinden gedeckt, was dazu beiträgt, dass die VG weiter schuldenfrei bleibt.
Vom Vermögenshaushalt werden dem Verwaltungshaushalt im Haushaltsjahr 2024 etwa 22.000 Euro zugeführt. Aufgrund der hohen Kosten plant der Kämmerer eine Entnahme aus den allgemeinen Rücklagen der VG, die zum Ende 2023 etwa 160.000 Euro betrugen. 2024 werden 15.000 Euro entnommen, 2025 erhöht sich der Entnahmebetrag auf 52.000 Euro. Bei der Finanzplanung rechnet Borchardt damit, dass Ende 2027 nur noch 29.000 Euro an Rücklagen vorhanden sein werden.
Rücklagenstand von 138.000 Euro
Im Mini-Vermögenshaushalt sind heuer folgende Ausgaben vorgesehen: Erwerb von beweglichen Sachen des Anlagevermögens (15.000 Euro), Arbeitsgeräte und Maschinen (6000 Euro), Hochbaumaßnahmen an VG-Gebäuden (4700 Euro), Erwerb beweglicher Sachen, EDV-Anlage (3000 Euro) und Installationsarbeiten in Verbindung mit der EDV-Anlage (1000 Euro). Mit Blick in die Zukunft prophezeite der Kämmerer eine stetige Erhöhung der Verwaltungsumlage. Sie steigt voraussichtlich 2025 auf 172 Euro je Einwohner und ein Jahr später auf 175 Euro. 2027 dürfte mit 178 Euro der bisherige Höchststand erreicht sein.
Borchardt trug das Rechnungsergebnis der VG für das Jahr 2022 mit einem Gesamtvolumen von knapp drei Millionen Euro vor. Seine positiven Feststellungen: Vom Verwaltungs- konnten dem Vermögenshaushalt 104.000 Euro zugeführt werden. Ende 2022 hatte die VG einen Rücklagenstand von 138.000 Euro. Der Vorsitzende des Rechnungsprüfungsausschusses, Michael Wolf (Michelau), trug das unspektakuläre Ergebnis der örtlichen Kassenprüfung vor. Die Verwaltung und der VG-Vorsitzende Thorsten Wozniak wurde einstimmig entlastet.