Das vorzeitige Ausscheidens des Vorsitzenden Oswald Kram aufgrund der Betriebsübergabe an seinen Sohn machte in der Jahresversammlung der Jagdgenossenschaft Altmannsdorf-Hundelshausen die Neuwahl des Vorstands erforderlich. Oswald Kram war 28 Jahre als Vorsitzender und davor bereits fünf Jahre lang als stellvertretender Vorsitzender tätig.
Zum neuen Vorsitzenden wurde Krams bisheriger Stellvertreter Andreas Keil (Hundelshausen) gewählt. Das Amt des Stellvertreters übernimmt Werner Hauck (Altmannsdorf). Neuer Schriftführer wurde Steffen Ulrich (Altmannsdorf). Dieser tritt in die Fußstapfen von Günter Fischer (Hundelshausen), der das Amt nach über 40-jähriger Tätigkeit aus Altersgründen ablegte.
Kassenwart ist und bleibt Andreas Markert (Hundelshausen). Zu Beisitzern des Vorstands wurden Joachim Weigand und Karl Fuchs (beide Altmannsdorf) gewählt.
Der Bürgermeister der Gemeinde Michelau im Steigerwald, Siegfried Ständecke, dankte besonders den scheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit und würdigte ihren Einsatz für die Gestaltung der Gemeindeflur. Zugleich erinnerte er daran, dass beide bereits für Ihre Verdienste die bronzene Bürgermedaille der Gemeinde erhalten haben.
Die Jagdgenossenschaft kann auf eine mittlerweile 80-jährige harmonische Zusammenarbeit mit Jagdpächter Erich Meidel aus Schweinfurt und zuvor dessen Vater, Forstmeister Richard Meidel (Hundelshausen), zurückblicken.
Erich Meidel wiederum dankte bei dieser Gelegenheit dem scheidenden Jagdvorsteher Oswald Kram auch im Namen seines Mitpächters Friedel Gehrig für die stets partnerschaftliche Zusammenarbeit und dafür, dass sämtliche Wildschäden im gegenseitigen Einvernehmen beglichen werden konnten.
Weiter betonte er als langjähriger Pächter, dass der Jagdgenossenschaft der Lebensraum für die frei lebende Tierwelt immer ein Anliegen gewesen sei. Das würden die zahlreichen großen Hecken vor allem am Bimbach und die Deckung und Äsung bietenden Blühmischungen zeigen.
Vor dem Hintergrund eines steigenden Maisanbaus mit der Zunahme des Schwarzwildes komme den Jagdgenossenschaften, so Meidel, eine immer größere Bedeutung zu. Der größte Teil der Eigentümer der Feldreviere, die rund zwei Drittel der gesamten Jagdfläche in Deutschland einnehmen, seien in ihnen zusammengeschlossen, soweit ihre bejagte Grundfläche die Mindestgröße eines Jagdreviers von derzeit knapp 82 Hektar in Bayern nicht erreicht.
Bedauerlich sei indes die intensive Bekämpfung des Wildes in den meisten Wäldern bis an die äußerste Grenze, so dass sich die auf dem Feld bietende Nahrung dem Wild und der Minderung des Verbisses an Baumpflanzen im Wald nicht mehr zugute kämen. Früher habe einmal gegolten: „Der Wald ist der Stall, die Felder und Wiesen sind die Weide für das Schalenwild.“ Davon könne heute nicht mehr die Rede sein, so Meidel.
Im Hinblick auf die über die Grenzen der Reviere hinausreichenden Lebensräume habe sich auch der Freistaat Bayern an den Hegegemeinschaften beteiligt. Seit Jahren sei dies im nordwestlichen Steigerwald nicht mehr der Fall, so wie man noch immer von überhöhten Wildbeständen ausgehe, obwohl bei Büchsenlicht und selbst bei Nacht kaum mehr ein Reh auf das Feld austrete, kritisierte Erich Meidel weiter in diesem Zusammenhang in der Versammlung.