(fan) Zwei junge Mädchen, sehr knapp bekleidet, hocken in einem Käfig und blicken sehr traurig durch die schmalen Gitterstäbe raus auf Autos und Passanten. In ihren Händen ein großer runder Button mit der Aufschrift „KFC Tortures Chicks“: Der große Fast-Food-Konzern „Kentucky Fried Chicken“ würde Hühnchen quälen.
Hinter ihnen stehen fünf weitere Aktivisten mit entsprechenden Plakaten und Abbildungen. Die Aktion findet direkt vor der Schweinfurter KFC-Filiale im Hafen in der Carl-Benz-Straße statt. Passanten kann die Kampagne an dieser Stelle deshalb weniger beeindrucken, weil es keine Lauflage ist und die meisten mit Autos schnell vorbei fahren.
Anlass für die „Peta“-Kampagne gegen KFC sei die qualvolle Aufzucht und oft auch Tötung der Hühner, die der Konzern verarbeite, so Kampagnenleiter Tobias-Jan Hagenbäumer. Weltweit seien in fünf Jahren 12 000 Aktionen gegen KFC gelaufen und bislang nur in Kanada Erfolge erzielt worden. „Peta“ fordert kameraüberwachte wirksame Betäubung vor der Schlachtung, keine „Qualzucht“ für schnelleres Wachstum, mehr Platz pro Tier und Sitzstangen.
Von drinnen beobachtete Geschäftsführerin Patrizia Miller die Aktion. Sie verweist darauf, dass KFC keine Hühnchenzucht betreibe und in ihren Erzeugerbetriebe keine Käfighaltung stattfinde – wie durch die Aktion mit den Mädchen im Käfig suggeriert. Sie ist für Meinungs- und Demonstrationsfreiheit, meint aber, der Aktion gegen KFC mangle es an Wahrheitsgehalt, deshalb finde sie am falschen Platz statt. KFC beziehe seine Ware von den gleichen Erzeugerbetrieben wie etwa Groma oder Edeka, so Miller.