Am Sonntag, 7. Juli, hält Pfarrer Thomas Amrehn in der Schonunger Pfarrkirche seinen Abschiedsgottesdienst. Nach 14 Jahren als Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Sankt Sebastian am Main mit den Pfarreien Schonungen, Hausen, Forst und Mainberg wechselt der 44-Jährige die Pfarrstelle.
Ab 1. September gehört er als Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft St. Raphael wirken, zu der die Pfarreien Grettstatt, Ober- und Unterspiesheim sowie Gernach. Der Abschiedsgottesdienst beginnt um 10 Uhr und wird musikalisch von allen Chormitgliedern aus den vier Pfarreien gestaltet.
„Meine Grundlinie war immer: Wir sind gemeinsam unterwegs“, so sein Fazit zum Rückblick auf seine Zeit in Schonungen. Er sah sich immer als Pfarrer aller vier Gemeinden und nennt ihre gute Zusammenarbeit das „große Plus dieser Pfarreiengemeinschaft“. Diese wurde 2007 offiziell vom Bischöflichen Ordinariat Würzburg etabliert. Aber schon viele Jahre vorher entwickelten sich innerhalb der vier Pfarreien gemeinsame Gottesdienste und Aktionen, wie Wallfahrten, der Tag der Pfarreiengemeinschaft oder der gemeinsame Abendmahlsgottesdienst am Gründonnerstag.
Eine gute Zusammenarbeit ist im Pastoralrat der Pfarreiengemeinschaft gegeben, dem die hauptamtlichen Mitarbeiter im pastoralen Dienst und je zwei Mitglieder aus Pfarrgemeinderat und einem Mitglied der Kirchenverwaltung der vier Pfarreien angehören.
In erster Linie sah sich Pfarrer Amrehn immer als Seelsorger, so dass die Katechese und die Gottesdienste in seinem Arbeitsalltag ganz oben angesiedelt waren.
Daneben hatte er viele Bauprojekte auszuführen, wobei er immer auf die ehrenamtliche Mithilfe von Pfarreimitgliedern und den finanziellen Zuwendungen des Bischöflichen Ordinariats zählen konnte. Nicht nur die Bausubstanz der vier Kirchen war in die Obhut des Pfarrers gegeben. Auch vier Kindergärten und drei Pfarrheime gehörten dazu.
Die Caritas-Sozialstation Liborius Wagner e. V. erhielt seit Kurzem Büroräume im Pfarrheim Schonungen. Weiterhin förderte er Kontakte zur Pfarrei Maguu in der Würzburger Partnerdiözese Mbinga, Tansania, und setzte sich mit den Verantwortlichen in den Pfarrgemeinden vor Ort nach Möglichkeit für die Schaffung von Jugendräumen in kirchlichen Gebäuden ein.
Eine enge Zusammenarbeit pflegte er mit den Kindergärten und den Schulen durch besondere Gottesdienste oder durch das Erteilen von Religionsunterricht in der Grundschule. Hausbesuche bei kranken und alten Pfarreimitgliedern waren ihm wichtig, auch die Eltern der Kommunionkinder hat er immer für ein Gespräch aufgesucht.
Rückgang von Kirchgängern
Mit Wehmut nahm er allerdings in den vergangenen 14 Jahren den immer stärkeren Rückgang der Anzahl von Kirchenbesuchern bei den Gottesdiensten wahr. „Sein Wunsch ist es, dass in Zukunft hier weiterhin ehrenamtliche Mitarbeiter in den Pfarreien Wortgottesdienste und Andachten gestalten und sich generell um die pfarreilichen Angelegenheiten kümmern. Es könnte sich in der Pfarreiengemeinschaft eine Jugendband oder ein Bibelkreis zusammenfinden. Das Kirchturmdenken in den Pfarreien müsste noch stärker abgebaut werden, sodass der nächste Pfarrer als „unser Pfarrer“ gesehen wird und nicht als Schonunger Pfarrer, als den ihn manche Pfarreimitglieder auffassten.