Als "bereichernd und lehrreich" bezeichnet Pfarrer Kempf seine Erfahrungen in Maria Hilf während der vergangenen zehn Jahre in seiner ersten Pfarrstelle. Davor war Wolfgang Kempf Kaplan in Baunach und Lauter (in den Haßbergen) und, bevor er nach Schweinfurt kam, Regionaljugendseelsorger in Würzburg.
Damals war es sein ausdrücklicher Wunsch, wieder in der Pfarrseelsorge aktiv sein zu können, um näher an den Menschen zu sein, sie in den unterschiedlichen Lebenssituationen zu begleiten und so Glauben und Leben zusammenzubringen.
Seine Aufgabe habe er als Motivator und Katalysator gesehen, der im Dialog mit den jeweiligen Pfarreigremien Impulse gibt. Er habe einiges bewirken können, Leute ins Boot genommen und Projekte der Pfarrgemeinde auf eine breitere Basis gestellt.
Mit der Pfarrei St. Anton, mit der Maria Hilf künftig noch stärker kooperieren wird, habe man die Durchlässigkeit bereits in vielen Situationen erproben können. Es habe stets gut funktioniert, stellt er zufrieden fest und betont auch die ökumenischen Kontakte zur Evangelischen Christuskirchengemeinde.
Problematisch in Maria Hilf sei der hohe Altersdurchschnitt der Pfarrangehörigen, der bei etwa 60 Jahren liege. Allerdings sei ein Trend festzustellen, dass sich die Gartenstadt wieder verjüngt. Hierfür habe man bereits Vorsorge getroffen mit Angeboten für junge Familien, Kinderkirche und speziellen Familiengottesdiensten. Diskutiert werde derzeit über einen offenen Jugendtreff, der nach Möglichkeit ökumenisch geführt werden soll.
Als Höhepunkt habe er als Pfarrer die 50-Jahrfeier in Maria Hilf erlebt. Daraus habe sich ein richtiger Jubiläumsreigen entwickelt, weil gleichzeitig auch die KAB und der Frauenbund ihr 50-jähriges Bestehen feierten.
Besonders gefreut habe er sich über die Einrichtung der Franziskuskapelle im Kardinal-Döpfner-Haus, die über 42 Plätze verfügt und als Raum mit kompakter Atmosphäre für die Werktagsgottesdienste Verwendung findet.
Trotz offizieller Abschiedsfeier am Sonntag begibt sich Pfarrer Kempf am Pfingstmontag mit den Pfarrangehörigen auf Gemeindefahrt. Sie führt diesmal zu den Spuren des heiligen Benedikt. Seine letzte Predigt wird er am Fronleichnamstag halten, um sich bei dieser Gelegenheit offiziell vom Dekanat Schweinfurt-Stadt zu verabschieden. Bereits im Herbst dieses Jahres wird sein noch nicht benannter Nachfolger die Gemeindeleitung in Maria Hilf übernehmen. Während der Vakanzmonate soll das Gottesdienstangebot für Maria Hilf von St. Anton und Heilig Geist sichergestellt werden.
Pfarrer Kempf wird an den heimatlichen Untermain zurückkehren, dort die Pfarrei St. Kilian in Nilkheim bei Aschaffenburg übernehmen und gleichzeitig als priesterlicher Moderator in Obernau fungieren.