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Pfarrer Rompf muss wohl gehen

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Pfarrer Rompf muss wohl gehen

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    Sobald Bischof Friedhelm Hofmann von seinem Auslandsaufenthalt zurück ist, wird er in einem Gespräch mit Pfarrer Rompf eine Entscheidung finden. Das kündigte Domkapitular Dr. Heinz Geist (Würzburg) auf Anfrage dieser Zeitung an. Es gebe auf beiden Seiten große Verletzungen. "Nun muss eine Entscheidung fallen". Dabei gehe es nicht um Schuldzuweisungen, sondern nur um die Fragen: Wie ist das Problem zu lösen? Was dient allen Beteiligten? Ein Wechsel des Pfarrers könne die Lösung sein, sagte Dr. Geist, wollte dies aber ausdrücklich nicht "Versetzung" nennen, geschweige denn als Bestrafung verstanden wissen.

    Dass mehr als ein Jahr seit seiner letzten Ankündigung vergangen ist, der neue Bischof werde die definitive Entscheidung treffen, erklärte Geist mit dem Hinweis auf die äußerst schwierige Materie. Man habe mehrmals Gespräche mit beiden Seiten geführt und versucht, die gegenseitigen Vorwürfe sachlich herauszuarbeiten.

    Jene gegen den Pfarrer sind mehr als deutlich, auch wenn nicht alle Kritiker in Bergrheinfeld beim Namen genannt werden möchten. Da gibt es die Mutter eines Kommunionkindes, die sagt, sie spreche im Namen des gesamten Vorbereitungsteams. Nach der Kommunion habe es einen Mordsärger mit Pfarrer Rompf und Gemeindereferentin Andrea Englert gegeben. Die Eltern der 37 Kinder sollten jeweils 39 Euro zahlen, laut Aufstellung für Blumenschmuck, Drucken der Liederzettel, Material für Gruppenstunden und Gottesdienstgestaltung und für ein Geschenk für den Gruppenleiter.

    Bei der Recherche aber hätten sich die meisten Posten als viel zu hoch erwiesen. Zwar seien auf Nachfrage Quittungen vorgelegt worden, trotzdem fühlten sich die Eltern "über den Tisch gezogen". Zum Schluss sagte jene Mutter: "Die größte Frechheit aber ist, dass unter der Auflistung steht 'Für die Richtigkeit Andrea Englert und Pfarrer Rompf'". Michael Rompf äußerte sich nicht zu diesen Vorwürfen, Andrea Englert sagte auf Anfrage, einiges sei geklärt, Quittungen lägen vor, im übrigen wolle sie dies nicht in der Öffentlichkeit besprechen.

    Auch Josef Geuppert, der im April 2004 nach 40 Jahren sein Amt als Kirchenpfleger und Kirchenrechner niedergelegt hatte, bezeichnete das Rechtsverständnis des Pfarrers als "außergewöhnlich". Rompf habe sich nicht an Genehmigungsregeln und bindende Beschlüsse gehalten. Die Kirchenverwaltung konnte "auffällige Veränderungen des Flusses von Geldern" nicht nachvollziehen. Bis heute gibt es keinen Kirchenpfleger in der Pfarrgemeinde, sind die Kirchenrechnungen seit 2002 nicht genehmigt.

    Die Stimmung ist denkbar schlecht, viele Bergrheinfelder fahren nach Schweinfurt oder Oberndorf, um den Gottesdienst zu besuchen. Josef Geuppert hatte schon letztes Jahr davor gewarnt, dass die einst blühende Pfarrgemeinde in Resignation versinke. Trotzdem meint Pfarrer Rompf, es wären nur einige Leute, die gegen ihn opponieren, sagt Dr. Geist. Aus der Sicht anderer sei die Spaltung tief. Dabei soll ein Pfarrer doch die Einheit seiner Gemeinde bewahren.

    Früher, sagt der Personalreferent des Bischöflichen Ordinariats, war der Pfarrer, wie ein Monarch, in seiner Gemeinde eine absolute Autoritätsperson. Heute hätten sich längst andere Strukturen entwickelt. Und damit kommt Pfarrer Rompf, der aus ganz anderen politischen Verhältnissen in der Slowakei kommt, wohl nicht gut zurecht.

    Das Kirchenrecht schützt die Position des Pfarrers in erster Linie und erst nachgeordnet die Pfarrgemeinde. Bisher konnte das Bischöfliche Ordinariat mit dieser Methode das Problem jedenfalls nicht lösen. "Man ist bis an die Grenze gegangen", sagt Dr. Geist, "diese Situation ist nicht mehr haltbar." Was wohl heißt, dass Pfarrer Michael Rompf gehen wird, nicht die Gemeinde.

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