Drei Wochen lang, bis zum 18. November, sind auf der Internet-Seite „zivilarena.de“ Ideen für die Nachnutzung der militärischen Gelände in und um Schweinfurt gesammelt worden. 125 Personen haben sich aktiv daran beteiligt und 199 Ideen geliefert. 285 Menschen haben den Diskussionsprozess (passiv) verfolgt. Diese Zahlen teilt die durchführende Firma als Ergebnis mit.
„Das Spektrum der Ideen ist breit und erstreckt sich unter anderem über die Bereiche Bildung, Freizeit, Kinder, Generationen, Natur, Soziales, Verkehr, Wirtschaft und Wohnen“, resümiert die Zivilarena GmbH. Mit 50 Ideen stehe die Nachnutzung in Bezug auf Freizeitaktivitäten bei den Schweinfurtern hoch im Kurs. Dahinter folgten Vorschläge zu gewerblichen Nutzungen und zum Ausbau der Bildungsinfrastruktur mit jeweils über 30 Ideen sowie zu Wohnnutzungen (29 Ideen).
„Einige Ideen wurden im Verlauf der Debatte besonders ausdifferenziert. So sehen beispielsweise mehrere Diskussionsteilnehmer in den Conn Barracks gute Voraussetzungen für einen handverlesenen, nachhaltig gemanagten Gewerbepark“, heißt es in der Zusammenfassung weiter. Andere könnten sich in der Conn-Kaserne die Ansiedlung von Industrie und innovativer Forschung oder einer Multifunktions-, Sport- und Eventhalle vorstellen.
Für die Ledward Barracks falle der Vorschlag eines „neuen, lebendigen Stadtteils“ mit eigentümergeführten Gastronomie-, Freizeit- und Kultureinrichtungen ins Gewicht. Viele Diskutanten wünschten sich an dieser Stelle auch eine öffentliche Nutzung der bestehenden sportlichen Einrichtungen und mehr Raum für Hobby- und Vereinsaktivitäten.
In den US-Wohngebieten Yorktown Village und Askren Manor können sich viele das Bestehende vorstellen: Wohnraum, der günstig sein soll. Besonders Studenten, junge Familien und sozial Schwache sollten davon profitieren.
Unterschiedliche Ideen seien zum Brönnhof-Gelände geäußert worden, auf dem bisher US-Truppen geübt haben: Der Einrichtung eines Naturschutzgebietes mit Landwirtschaftsanteilen stehen Visionen von Freizeitparks mit großen Besucherströmen gegenüber. Einige Teilnehmer sehen Möglichkeiten zur Steigerung des Freizeitwerts ohne große Eingriffe in die Natur. Vorgeschlagen werden etwa ein Golfplatz, ein Airsoft-Feld, der Ausbau des Wanderwege-Netzes oder das Anlegen von Trails für Mountainbike- und Quadfahrer. Die Idee, die Heeresstraße für den Durchgangsverkehr freizugeben, ist auf dem „zivilarena.de“-Forum auf große Zustimmung gestoßen.
Die Diskussion verlief den Betreibern zufolge „engagiert, konstruktiv und freundlich“ und habe bewiesen, dass die Bürger der Region auch im Netz einen guten Ton wahren und auf Ergebnisse hin argumentieren können. Nach wie vor kann sich jeder unter „www.zivilarena.de“ anhand von zahlreichen Fotos, Plänen und Beschreibungen über den Prozess der Konversion und die einzelnen Flächen informieren. Über die im Logbuch angebotenen Zusammenfassungen ist der Verlauf der Diskussion nachvollziehbar.
Wie schon mehrfach angekündigt, findet am Freitag, 30. November, die „Ideenwerkstatt“ im Konferenzzentrum Maininsel Schweinfurt statt: sozusagen die Live-Diskussion nach dem Online-Ideenforum. Einlass ist ab 15.45 Uhr. An diesem Nachmittag haben alle Bürger die Gelegenheit, ihre Ideen persönlich vorzustellen und mit anderen zu diskutieren. Eine Aufteilung in Arbeitsgruppen soll bietet die Chance eröffnen, die Ideenfindung auf die konkreten Standorte und Liegenschaften zu beziehen.