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SCHWEINFURT: Pflasterklang zieht Besucher an

SCHWEINFURT

Pflasterklang zieht Besucher an

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    Was für ein schöner Plan, den sich die junge Frau da ausgedacht hat. "Weißt du“, erklärt sie ihrer Freundin am Samstagabend beim Pflasterklang an der Gutermann-Promenade während die Band "Emergency“ aus Erlangen einen Ärzte-Song nach dem anderen rausknallt und das Publikum zum Toben bringt, "wenn ich mal 80 bin, dann fahr ich mit dem Rollator auf so ein Festival und die jungen Leute werden denken, die Ärzte, das ist Volksmusik.“

    Sprach’s und fing wieder an lautstark den Refrain mitzusingen und mitzuklatschen. Nun, hoffen wir mal, dass es den Schweinfurter Pflasterklang wirklich in 50 Jahren noch gibt. Denn wahrscheinlich wird es so sein, dass Punkrock im Jahr 2066 für die Jugend dann die Volksmusik der Alten ist. Was die Jugendlichen in der Zukunft wohl über Rock n’ Roll, Blues, Folk oder gar Didgeridoo sagen?

    Auch das Wetter spielte mit

    Am Samstag waren sich zumindest Publikum und Musiker einig: Das Team von KulturPackt-Geschäftsführer Gerald Günther hat mit seinem Programm beim 18. Straßenmusikfestival in Schweinfurt den Nagel auf den Kopf getroffen und ein kleines, aber feines und vor allem stimmungsvolles Straßenmusikfestival auf die Beine gestellt. Und dieses Mal auch die Früchte des Erfolgs endlich mal wieder eingefahren, denn das Wetter hielt auch am Abend.

    40 Künstler und Gruppen dabei

    Tagsüber traten die 40 Gruppen, Musiker und Künstler bereits knapp sechs Stunden lang an verschiedenen Plätzen in der Innenstadt auf. Rückertstraße, Marktplatz, Spitalstraße, Keßlergasse, Wichtermann-Platz, Roßmarkt – egal, wo man hinkam, Musiker, Bands oder Performance-Künstler waren schon da. Ein wenig bummeln und einkaufen und dabei gut gemachte Musik, das perfekte Konzept zur Stadtbelebung. Finden im übrigen auch die Künstler selbst, die sehr gerne in die Stadt am Main kommen: "Es ist immer schön hier, die Leute kennen das Festival, sie sind nicht genervt, sie bleiben stehen, freuen sich und sind vor allem großzügig“, ist June Kalass vom Nürnberger Duo "Nick and June“ sehr angetan. Auch Andreas Unter, mit "Andi’s Blues Orchester“ einer der Favoriten des Publikums, freute sich, nach vier Jahren wieder in Schweinfurt zu sein: "Es ist ein angenehmes, kleines Festival mit gemütlichem Ambiente.“

    Vielfältiges Programm

    Den Pflasterklang zeichnet vor allem seine Vielfalt aus. Die Bühne ist die Straße und da es keine Verstärker gibt, steht die Musik und die Stimme von Sängerin oder Sänger im Mittelpunkt. Ob Rock, ob Blues, ob englischer oder französischer Folk, sogar Didgeridoo-Klänge waren zu hören. Mit Frank Heinkel aus Dettingen/Ems war zum wiederholten Mal einer der besten deutschen Künstler australischer Musik in Schweinfurt und sammelte jedes Mal Menschentrauben um sich, wenn er spielte. Neben der Musik wurde unter anderem auch Zauberei mit Braidon Morris, Jonglage mit dem Nürnberger Robert von Edel oder Straßentheater der Gochsheimer Lokalmatadoren "Bianco e nero“ geboten.

    Ob des vielen Lobs war KulturPackt-Geschäftsführer Gerald Günther fast schon verlegen. Seine Bilanz fiel natürlich ebenso positiv aus: "Natürlich war es für uns im Hintergrund ganz schön stressig, aber es war ein schönes Festival, die Stadt war voll und auch am Abend war viel los.“ Der 19. Auflage des PflasterKlang-Festivals in einem Jahr steht jedenfalls nichts entgegen.

    Von unserem Redaktionsmitglied Oliver Schikora

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