Als letzter Ortsteil beendete Theilheim den Reigen der diesjährigen Bürgerversammlungen. In den Mittelpunkt stellte Bürgermeister Christian Zeißner wieder örtliche Projekte. Angedacht sei 2022, auch im Theilheimer Friedhof eine Anlage für pflegefreie Bestattungen zu schaffen. Ein von der Bauverwaltung erarbeiteter Gestaltungsvorschlag mit Urnenröhren und Staudenbepflanzung sieht dafür den Rasenbereich mit bestehendem Baum vor.
Beim "DenkOrt Deportationen" vor dem Würzburger Hauptbahnhof steht bereits ein aus Sandstein gefertigter stilisierter Kinderwagen, den die Gemeinde von einer Bildhauerin anfertigen ließ. Ein Gegenstück soll im Frühjahr auch in Theilheim aufgestellt werden. Zuvor muss der vom Gemeinderat ausgewählte Platz für die Gedenkstätte noch mit Bepflanzung, einer Stele und einem kleinen Fundament hergerichtet werden, sagte der Bürgermeister. In Theilheim gab es wie in vielen anderen Kommunen eine jüdische Gemeinde, die in der NS-Zeit ausgelöscht wurde. Daran soll das unterfrankenweite Projekt "Denkort Deportationen" erinnern.
Ausgebaut wurde die Staatsstraße zwischen Schwanfeld und Theilheim. Jetzt soll unter Federführung des Staatlichen Bauamts noch ein Radweg zwischen den beiden Orten gebaut werden, sagte Zeißner. Da es nur noch bis Ende 2022 Förderung gäbe, werde Waigolshausen das Vorhaben mit Nachdruck verfolgen. Auf Höhe der Abbiegespur nach Theilheim sei eine Straßenquerung mit einer Querungshilfe geplant. Danach soll der Radweg auf westlicher Seite bis Hergolshausen weitergebaut werden, so die Überlegungen.
Dachsanierung geplant
Weitere anstehende Projekte in Theilheim seien die Sanierung des Dachs beim Feuerwehrhaus sowie der Einbau einer Absauganlage, außerdem der Breitbandausbau über die Bayerische Gigabitrichtlinie, die alle Privatanschlüsse unter 100 Mbit Übertragungsrate berücksichtigt. Bereits in Auftrag gegeben sei eine Tragkraftspritze für die Feuerwehr.
Im Zuge des Staatsstraßenausbaus wurde ein Regenrückhaltebecken nebst Abflussleitung zur Theilheimer Kläranalage gebaut. In der Diskussion bemängelte Norbert Weidner, dass die Leitungen so ungünstig entlang der Betonstraße verlegt wurden, dass der Randbereich jetzt in Richtung Graben gedrückt werde und sich setze. Laut Bürgermeister sei die Gemeinde mit dem Staatlichen Bauamt, das die Ausführung so vorgegeben habe, hinsichtlich einer Kostenübernahme für eine Reparatur im Gespräch. Es würde sich um eine größere Maßnahme handeln.
Eine Geschwindigkeitsbegrenzung bei der Staatsstraße auf Höhe der Einmündung Kreuzgaben in den Ort wünschte Marco Schreppel. Die Möglichkeit dazu sah der Bürgermeister mit Blick auf den geplanten Radweg, der dort die Straße queren soll. Als Nebeneffekt des Staatsstraßenausbaus und der erfolgten Rodungen führte Ernst Ums eine gestiegene Lärmbelästigung durch den schnelleren Verkehr an. Eine von ihm angeregte Heckenpflanzung sei am ehesten im Rahmen einer Flurbereinigung möglich, sagte der Bürgermeister.
Eine solche hätten die Eigentümer in der Vergangenheit mit großer Mehrheit abgelehnt, wurde eingeworfen. Er habe das Thema im Hinterkopf, sagte Zeißner und deutete eine Info-Veranstaltung an. Auch der von Timo Köhler angesprochene Fahrradweg nach Dächheim ließe sich im Rahmen einer Flurbereinigung besser umsetzen. Dazu könne er vielleicht bei der nächsten Bürgerversammlung mehr sagen, so Zeißner.
Gedanken über Bauplätze
Wissen wollte Tobias Barth, ob auch Theilheim in einigen Jahren mit der Ausweisung von Bauplätzen rechnen könne. Gemeinsam mit dem Gemeinderat mache er sich "definitiv Gedanken", so der Bürgermeister. Grundvoraussetzung sei, dass sich das Bauland im Eigentum der Gemeinde befinde. Eine einfache Möglichkeit für sechs bis acht Bauplätze gäbe es gegenüber vom Feuerwehrhaus, meinte Barth.
Ein "Problem, das drückt" seien die Feldwege, sagte Norbert Weidner: "Die gehören in Schuss gehalten." Beim Weg nach Eßleben schlug er "mal eine Sperrung" vor, weil er von jedem genutzt würde. Auf Schäden beim erst hergerichteten Weg zum angelegten Lieblingplatz in der Flur, wies Burkhard Weidner hin. Grund sei das regelmäßige Befahren durch einen Landwirt.