WERNECK (MPF) Einen Gedenkstein für tot geborene, abgetriebene oder nicht lebensfähige Kinder hat der Frauenbund Werneck mit Hilfe von privaten Spendern auf dem Friedhof in Werneck errichten lassen. Diese so genannten Sternenkinder finden nach dem neuen, in diesem Jahr in Kraft getretenen Bestattungsgesetz nun unabhängig von ihrem Körpergewicht eine würdevolle letzte Ruhestätte.
Nach bisheriger Rechtslage bestand in Bayern weder für Fehlgeburten mit einem Gewicht unter 500 Gramm noch für Embryonen und Föten aus Schwangerschaftsabbrüchen eine Bestattungspflicht. Dies sei im Hinblick auf die Menschenwürde und die psychische Situation der Mütter und Väter unhaltbar gewesen, argumentierten Kritiker dieser Regelung. Außerdem würde durch die neue gesetzliche Regelung die verfassungsgerichtliche Rechtsprechung zum Beginn des menschlichen Lebens und der Reichweite der Menschenwürde gerecht, so die Befürworter des neuen Gesetzes.
Betroffene Eltern können nun wählen, ob sie eine individuelle Bestattung wünschen oder ob die sterblichen Überreste auf einem Gräberfeld zur Ruhe gebettet werden. Den Platz dafür hat die Marktgemeinde Werneck zur Verfügung gestellt. Die Initiative für den neuen Grabstein kam vom rührigen Frauenbund.
Eingeweiht wird der vom Schleeriether Bildhauer Klaus Schneider geschaffene Gedenkstein mit dem Schriftzug "Sternenkinder" am Sonntag, 17. September, um 15 Uhr, auf dem Friedhof in Werneck.