Die Idee zu diesem Fest hatten die Pflegeschüler der Abschlussklasse. „Im zweiten Ausbildungsjahr müssen die Schüler ein Projekt machen und haben sich heuer eben das Fest ausgedacht“, sagt Sabine Otter, Fachlehrerin der Kinderpflegeschule. „Hintergrund war, dass fast alle Schüler aus unterschiedlichen Ländern kommen und festgestellt haben, dass man so gut wie nichts über Kultur und Land des anderen weiß.“
So wälzten die Schüler Bücher, recherchierten im Internet, fragten ihren Eltern Löcher in den Bauch und trugen allerlei Spiel-Ideen aus ihren Heimatländern zusammen. Tagelang klebte und bastelte die 17-jährige Michaela Sroda, deren Eltern aus Polen kommen, ein Wortscrabble, das die Kinder begeisterte. Von den Spielwütigen umringt, erklärte sie die Spielregeln: „Jeder zieht einen Buchstaben und dann müsst ihr daraus Wörter legen.“ Keine allzu leichte Aufgabe, doch nach wenigen Minuten blieb kein einziger Buchstabe übrig und auf dem Boden lagen Wörter wie Opa, Mami oder Igel.
Pokemon-Bingo und Dodgeball
Doch auch die anderen Spielstationen, wie das Pokemon-Bingo oder Dodgeball, die Pflegeschüler Marco Guadalupe-Mercado aus Puerto-Rico vorbereitet hatte, wurden von den kleinen Besuchern gestürmt. Die Seilspring-Station von den beiden Russinnen Olga Hochweiß und Katharina Müller platzte beinahe aus allen Nähten. Jeder wollte gleichzeitig über das Seil hüpfen, das die beiden Pflegeschülerinnen gemeinsam schwangen.
Zur Erholung ging es dann entweder ins türkische Zelt, in dem man gemütlich türkische Spezialitäten essen konnte. Oder an den kasachischen Stand, an dem man sich mit landestypischer Limo und Keksen für die nächsten Spielstationen stärken konnte.
„Mit so vielen Kindern haben wir gar nicht gerechnet. Gott sei Dank haben wir hier am Hort am Bergl so viel Platz“, sagt sie und ist froh, dass Hortleitung und Fachkräfte bereit waren mit zu machen. „Wir waren sofort begeistert, als wir von dieser Idee hörten“, sagt Ilona Baumbach. Kurzerhand überlegte man sich auch ein paar Aktionsstände wie Händedrucken, die ebenfalls von den Kindern erstürmt wurden. Bis zum Abend hatten Pflegeschüler und Erzieherinnen allerhand zu tun, dann war das Fest vorbei. „Vielleicht aber wiederholen wir es nächstes Jahr“, sagt Sabine Otter.