Eine ereignisreiche Bildungsreise führte eine Gruppe des KAB Stadt- und Kreisverbands Schweinfurt kürzlich nach Berlin. Ziel war es, das heutige politische Berlin kennenzulernen, aber auch die beiden Diktaturen in den Blick zu nehmen, die diese Stadt in der Vergangenheit geprägt haben.
Im Paul-Löbe-Haus bekam die 47-köpfige Reisegruppe der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) bei einem Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Paul Lehrieder einen Einblick in die Arbeit des Abgeordneten.
Informationen über die Geschichte des Bundestages und zur Zusammensetzung und den Aufgaben des Plenums erhielt die Gruppe auf der Besuchertribüne des Plenarsaals im Reichstag. Bei der anschließenden Besichtigung der Kuppel bot sich den KAB'lern eine atemberaubende Sicht über die Stadt.
Eine Stadtrundfahrt führte zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie das Brandenburger Tor, den Potsdamer Platz, den Kurfürstendamm und die Gedächtniskirche. Geschichtliche Informationen gab es beim Spaziergang auf der Museumsinsel zum Berliner Dom und zum Humboldt Forum. Interessant war die East Side Gallery, das mit 1,3 Kilometern längste erhaltene, von 118 Künstlern bemalte, Mauerstück entlang der Spree.
Zum Nachdenken regte der Besuch in der ehemaligen Ausreisehalle am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße, der sogenannte Tränenpalast, an. Eine Ausstellung vermittelt sehr anschaulich die Auswirkungen von Teilung, Mauer und Grenze auf den Alltag der Menschen.
Die Gedenkstätte Deutscher Widerstand befindet sich im Bendlerblock. Dieser historische Ort ist das Zentrum des Umsturzversuchs am 20. Juli 1944 gegen das nationalsozialistische Regime. Die Dauerausstellung dokumentiert als Ort der Erinnerung umfassend die Motive, Ziele und Formen des Kampfes gegen die NS-Diktatur. Berührt und betroffen gemacht haben vor allem die kleinen, unbekannten Geschichten von Frauen, aus der Arbeiterbewegung oder aus dem christlichen Glauben.
Auf der Heimreise stand ein Stopp in Wittenberg auf dem Programm. Der Thesenanschlag Martin Luthers an der Schlosskirche wurde weltweit berühmt. Eindrucksvolle Renaissancegebäude aus der Blütezeit Wittenbergs im 16. Jahrhundert prägen das Stadtbild.
Von: Susanne Tonn (Vorsitzende KAB Stadt- und Kreisverband Schweinfurt)