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SCHWEINFURT: Poller verhindern Einfahrt in City

SCHWEINFURT

Poller verhindern Einfahrt in City

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    Solche versenkbaren Poller, wie sie die Zufahrt auf einen Privat-Parkplatz in der Neuen Gasse für Berechtigte regelt, sollen an fünf, möglicherweise sechs Standorten auch in der Innenstadt installiert werden.
    Solche versenkbaren Poller, wie sie die Zufahrt auf einen Privat-Parkplatz in der Neuen Gasse für Berechtigte regelt, sollen an fünf, möglicherweise sechs Standorten auch in der Innenstadt installiert werden. Foto: Foto: Hannes Helferich

    An die vergleichsweise großzügigen Lieferzeiten in der Innenstadt halten sich viele Anlieferer nicht mit der Folge, dass Lkw die Fußgängerzone auch zu Zeiten befahren, in denen sie dort nichts verloren haben. So begründete der Arbeitskreis Innenstadt 2013 seine Forderung, zunächst testweise versenkbare Poller an den Eingängen zur Spital- und Lange Zehntstraße zu installieren. Geschehen ist seitdem nichts.

    Finanzausschuss genehmigt 15000 Euro für Planung und Konzepterstellung

    Jetzt werden solche Poller aber mit großer Wahrscheinlichkeit kommen. Der städtische Haupt- und Finanzausschuss genehmigte am Dienstag jedenfalls 15 000 Euro für die Planung und Konzeption. Der Anlass, sich mit dem schon weit vor 2013 diskutierten Thema zu beschäftigen, war allerdings nicht der Lieferverkehr mit der Folge einer „Attraktivitätssteigerung“ in der Innenstadt, sondern die Lkw-Terroranschläge von Nizza, London und auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. Auf „dringendes Anraten der Polizei“ habe man entschieden, sich mit dem Thema „Sicherheit im öffentlichen Raum“ zu beschäftigen, wie es Sicherheitsreferent Jan von Lackum im Ausschuss formulierte.

    Feste, versenkbare Poller seien bereits in anderen Städten zur Sicherung und auch Verkehrslenkung im Einsatz oder würden dort diskutiert, berichtete von Lackum. Als Beispiel nannte er die guten Erfahrungen von München am Oktoberfestplatz Theresienwiese. Die Landeshauptstadt überlege – wie nun Schweinfurt – auch die Fußgängerzone mit Pollern zu sichern. Vortrieb erhalte das Thema durch die EU, die für die Installation versenkbarer Elemente ein Förderprogramm angekündigt hat.

    Berechtigter Kreis kann die Poller per Funk versenken

    Als unbedingt nötig erachtet das Rathaus diese fünf Standorte, die eine „Einfahrt“ auf die gute Stube künftig unterbindet: Marktplatz Nordseite (Abfluss über Oberere Straße gesichert), Brückenstraße Höhe Stadtkassengebäude; Metzgergasse; Spitalstraße Westseite (Albrecht-Dürer-Platz) und Rückertstraße (nach Einmündung Burggasse).

    Nach derzeitigem Stand sollen die Zufahrten während der Lieferzeiten grundsätzlich geöffnet bleiben. Probleme in Sachen ÖPNV sieht von Lackum keine, weil die Busse der Stadtwerke und die Taxis zum künftig „berechtigten Kreis“ gehören, der sich per Funk freie Fahrt verschaffen kann. Welches Poller-System man auswählt, wird sich weisen, der Sicherheitsreferent berichtete von Systemen, die beispielsweise auf die hohe Frequenz eines Martinshorns reagieren, den Poller also bei einem Polizei- und Notfalleinsatz versenken.

    Poller sind auch Instrument, illegalen Verkehr von der Kernstadt fernzuhalten

    Neben dem Thema Sicherheit sieht die Stadtverwaltung im Pollersystem auch eine geeignete Maßnahme, „verkehrslenkende Aufgaben zu erfüllen“. Sprich: keine Anlieferung außerhalb der Lieferzeiten, keine Schleichwege mehr über den Marktplatz. Stadtrat Werner Christoffel (CSU) brachte ein solches weiteres „Schlupfloch“ ins Spiel: die Lange Zehnstraße. Er forderte auch dort einen Poller, von Lackum notierte sich die Anregung.

    Die Finanz-Stadträte begrüßten den Vorstoß einhellig, das aber mehr wegen der damit immer wieder geforderten „Steigerung der Attraktivität und Aufenthaltsqualität“ in der Innenstadt. Georg Wiederer (FDP) hatte das in einem Antrag von 2013 so formuliert und am Dienstag wiederholt. Auch Christoffel erinnerte an die so begründete alte Forderung der von ihm geführten Werbegemeinschaft Schweinfurt erleben und Diskussionen im Arbeitskreis Innenstadt. Der bewertet das Vorhaben zwar kritisch, befürwortet es aber laut Beschlussvorlage dennoch.

    Auch wenn „bei diesen sicherheitsrelevanten Überlegungen nicht jedes Anschlagsszenario berücksichtigt werden kann“, sieht die Stadtverwaltung im angestrebten Poller-System einen „deutlich objektiven wie subjektiven Sicherheitsgewinn für die Passanten“. Das sahen auch die Stadträte so, wenn Poller „für verrückte Amokläufer letztlich keine Sicherung sind“, wie Ralf Hofmann einschränkend anmerkte.

    Betonquader schon beim Weihnachtsmarkt

    Das Procedere in Sachen Poller ist jetzt: Das Rathaus führt Gespräche mit Stadtwerken, Taxigenossenschaft, Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei, wird sich mit Anbietern von Poller-Systemen in Verbindung setzen und die genauen Standorte festlegen. Das Konzept wird dann zeitnah dem Stadtrat zur letzten Entscheidung vorgelegt.

    Von Lackum teilte mit, dass bereits beim Weihnachtsmarkt reagiert werde und man im Norden und Süden des Marktplatzes heuer massive Betonquader aufstellen wird.

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