Thomas Wehr macht diesen Anspruch am so genannten „Homing Effekt“ fest, der die Leute zu einer Änderung der gewohnten Lebensweisen bringe: weniger großer Urlaub, mehr gemütlich zu Hause blieben. Resultat: Umsatzzuwächse der Möbelhäuser von bis zu 30 Prozent. Zu einem solchen Zuhause gehöre auch das Umfeld, im Zeichen des wachsenden Einsatzes von Holzheizungen nannte Wehr vor allem die steigende Nachfrage nach Brennholzmaschinen, etwa Holzspaltern. „Bei derzeit katastrophalen Erzeugerpreisen auf dem Getreidemarkt sind das die Nischen, die wir brauchen. Wenn es schon nicht regnet, dann tröpfelt es auf jeden Fall.“
Kreishandwerksmeister Udo Wachter begann seine Festrede mit einer „zwar alten, aber immer noch gültigen Floskel: Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Sicher habe der eine oder andere mal „ein Null-Bock-Gefühl“ verspürt, und so gereiche es allen 24 heute Freizusprechenden zur Ehre, diese Zeit durchgehalten zu haben. Aber auch nach Ende der Lehrzeit gehe die Lernzeit ohne Unterbrechung weiter, gerade in einem Beruf, der durch die technische Entwicklung beständig hohe Qualifikationen fordere. Als nächste Stationen nannte Wachter die Meisterprüfung und den Betriebswirt des Handwerks. Er forderte die jungen Gesellen auf, auch ihr Wissen an junge Berufseinsteiger weiterzugeben.
Einen Überblick über das Prüfungsprozedere gab der Vorsitzende der Prüfungskommission, Friedrich Schwarz. Nach zwei Lehrjahren stand bereits eine Zwischenprüfung an, die mit 30 Prozent in die Abschlussprüfung nach dreieinhalb Jahren einfließt. Diese wiederum ist geteilt in Fachtheorie und Fachpraxis, jeweils mit bis zu fünf Prüfungsaufgaben. Bestanden haben alle Prüflinge, sechsmal mit der Note „gut“, 15mal mit der Note „befriedigend“, dreimal wurde „ausreichend“ vergeben. Kammerbester wurde Jonas Siedler aus Gerolzhofen, Platz zwei errang Michael Berchtold aus Gernach, und auf den dritten Platz kam Dominik Falz aus Laudenbach.