„Introdans“ aus Arnheim gehört neben dem Nederlands Dance Theater aus Den Haag und Het Nationale Ballet, Amsterdam, zu den drei großen wichtigen niederländischen Tanz-Compagnien. Während sich das in Schweinfurt seit Jahrzehnten regelmässig auftretende Nederlans Dance Theater dem modernen Tanz verschrieben hat, steht Het Nationale Ballet für die klassische Ausrichtung.
Introdans steht stilistisch dazwischen und wird beim Schweinfurt Debüt jeweils um 19.30 Uhr am Samstag 12. Dezember (Tanz-Abo I und freier Verkauf), und Sonntag, 13. Dezember (Tanz-Abo II und freier Verkauf), mit gleich vier Choreografien eine Bandbreite von künstlerischen Möglichkeiten zeigen.
Kyliáns Formensprache in „La Cathédrale engloutie“ (1975) ist sparsam und doch prägnant und verbindet klassische Basis mit eigener Erfindung. Wie die Glockenschläge jener versunkenen Kathedrale tauchen unter Meeresrauschen Menschen auf, die ihre wechselseitigen Beziehungen ausleben.
Das majestätische „Andante“ (1991) ist eines der berühmtesten Ballette für zwei von Hans van Manen. Diese Choreografie ist eine erotische zeitgenössische Variante auf das klassische Menuett. Inspiration kam sicher auch von dem Ort, an dem er dieses Duett geschaffen hat: Das Studio im Palais Garnier, der „alten“ Pariser Oper, von der er schon als kleiner Junge geträumt hat.
In seinen ausgelassenen „Polish Pieces“ (1995) beweist der niederländische Choreograf Hans van Manen seine Gabe, umwerfende Werke aus einfachen Motiven und geometrischen Mustern zu schaffen. Sein Stil ist durch eine klare Formsprache, Eleganz, Musikalität und subtilen Humor gekennzeichnet. Er hat sich ganz dem reinen Tanz verschrieben, ohne narrative Struktur oder dramatischen Gehalt. Geführt von dem Rhythmus von Henryk Górecki kommen die Tänzer zusammen und zerstreuen sich anschließend in endlos wechselnden Formationen. Diese gipfeln in zwei sinnlichen Pas de deux.
In seinem neusten Werk „Cantus“ (2015), das er für Introdans geschaffen hat, zeigt Nils Christe, dass er ein wahrer „Musikchoreograf“ ist. Seine Ballette entstehen als natürliche Fortsetzung der Klangwelt, die die Komponisten erschaffen haben. So will er sein Publikum und die Musik vereinen. Für „Cantus“ wählte er die Musik von Arvo Pärt. Glatte, geistliche Musik, in der eine natürliche Beziehung zu romantischem und spirituellem Tanz lebt.
Die 1971 gegründete Compagnie hat sich zu einer Balletttruppe von internationalem Niveau entwickelt. Dem Wunsch, hochwertige Tanzkunst für ein breites Publikum zu bieten, ist man stets mit gesundem Ehrgeiz treu geblieben. Introdans und Introdans für die Jugend warten mit abwechslungsreichem zeitgenössischen Repertoire auf. Die Compagnie aus Arnheim tanzt nicht nur in niederländischen Theatern, sondern tritt auch häufig im Ausland auf. Schirmherrin von Introdans ist Prinzessin Margriet der Niederlande.
Vorverkauf ab 7. November, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 51 0 – Internet: www.theater-schweinfurt.de