14 Uhr, Abfahrt Maintal. Schon an der Ampel vor der vierspurigen Europaallee, die zum großen Kreisel Richtung Amsterdamstraße führt, stehen zwei Ordner von XXXL Neubert: „Fahren Sie rechts zum Sachs-Parkplatz, von dort fährt ein Shuttlebus zu den Möbelhäusern. Dort sind alle Parkplätze belegt.“ Stimmt. Der Stau beginnt schon vor dem Kreisel.
Der Sturm auf die beiden neu eröffneten Einrichtungshäuser der österreichischen Lutz-Gruppe, Neubert und Mömax, war gewaltig, wie nicht anders zu erwarten war. Zu groß war wohl die durch massive Eröffnungswerbung erzeugte Neugier in der Region, zu groß wohl auch die Schnäppchenflut und viel zu klein die Preise auch für Essen und Trinken, um all dies zu ignorieren und den Besuch zu schieben.
Ein Polizeisprecher sprach von einem zugeparkten Gewerbepark, in dem zum Maintalfest ja noch viele andere Unternehmen ihre Türen geöffnet hatten. In der Innenstadt genossen die Leute das Super-Spätsommerwetter in den bis zum letzten Platz besetzten Cafés und Eisdielen am Albrecht-Dürer-Platz, in der Spitalstraße. Sie dürften von allen Branchen das beste Geschäft eingefahren haben. Doch auch in den Kaufhäusern und Boutiquen zwischen Fußgängerzone und Jägersbrunnen bis hinüber in die Stadtgalerie ging es lebhaft zu – und locker zugleich.
Die Menschen schienen entspannt von A nach B zu bummeln. Auch in der Stadtgalerie war am Nachmittag trotz des schönen Wetters reger Publikumsverkehr zu beobachten. Der Menschenstrom zwischen der neuen Einkaufsmeile im Westen und der Kernstadt wies zwar immer wieder mal Lücken auf, schien in beiden Richtungen aber doch nie abzureißen.
Waren es das Urmel aus dem Eis, Jim Knopf und Kollegen von der Augsburger Puppenkiste, die das Volk bei diesem Bombenwetter auch in die Mall lockten? Den Einkaufstüten nach zu urteilen, wurden nicht die allergrößten Umsätze gemacht, aber die Kundschaft in Bewegung gehalten. Wie berichtet, war dieser offene Sonntag im Vorfeld bei Kirchen, Gewerkschaften und auch im Stadtrat auf heftige Kritik gestoßen.