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SCHWEINFURT: Religionslehrer mit Schülerin im Bett

SCHWEINFURT

Religionslehrer mit Schülerin im Bett

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    Dass der 39-jährige Angeklagte mit dem jungen Mädchen im Bett war und Geschlechtsverkehr hatte, räumt er vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Schweinfurt ein. Er entschuldigt sich auch bei ihr. Das Pikante daran: Er war damals, vor knapp fünf Jahren, ihr Religionslehrer – und sie war 14, beim ersten Geschlechtsverkehr aber vielleicht auch erst 13 Jahre jung.

    Ist Letzteres der Fall, droht dem mittlerweile suspendierten Realschullehrer, der 2010/11 an einer Realschule in der Rhön unterrichtete, eine längere Haftstrafe. Dann wäre der Straftatbestand des schweren sexuellen Missbrauchs eines Kindes sowie einer Schutzbefohlenen verwirklicht. War sie zur Tatzeit über 14, geht es „nur“ um sexuellen Missbrauch von Schutzbefohlenen.

    Niemand sollte vom einvernehmlichen Sex erfahren

    Das Problem: Die junge Frau, heute 18 Jahre alt, erinnert sich nur vage an ihr „erstes Mal“. Sie meint aber, der Lehrer und sie hätten damals ausdrücklich davon gesprochen, dass niemand von ihrem einvernehmlichen Beischlaf erfahren dürfe, weil sie ja erst 13 und ihr Sex deshalb verboten sei und er größte berufliche Probleme bekommen könnte.

    Die bekam er später doch, gab es doch zwischen ihm und anderen Schülerinnen dieser Altersklasse ausufernden Chat-Verkehr. Die Tante eines anderen Mädchens an derselben Realschule schaltete im November 2013 die Polizei ein, weil sie meinte, der Fachlehrer für Religion und Englisch pflege eine doch ungebührliche Nähe zu ihrer Nichte. Als bei der Überprüfung des Chatverkehrs durch die Polizei auch Oralverkehr auftauchte, liefen Ermittlungen an. Die Polizei stieß auch auf das inakzeptable Verhältnis des Lehrers mit der damals 14-Jährigen.

    Diese belastete ihn zunächst gar nicht, beichtete aber der ermittelnden Polizistin später freiwillig ihr Techtelmechtel, weil sie Gewissensbisse hatte und nicht lügen wollte. Demnach war sie wohl im Herbst/Winter 2010 mindestens zweimal bei dem 39-Jährigen in der Wohnung, sie kochten, sahen fern – und landeten dann in seinem Schlafzimmer im Bett. Vorher hatten sich der damals 35-Jährige und die 13- oder 14-Jährige geküsst. Der Lehrer und sie hatten aber auch schon mal zusammen ihre Hunde Gassi geführt.

    39 000 Nachrichten zwischen den beiden im damals noch beliebteren Mainfranken-Chat hat die Ermittlerin registriert. Dabei habe sich der Lehrer ausgesprochen jugendlichsprachlich ausgedrückt. Eine gleichaltrige Frau oder Freundin habe er nicht gehabt – aber viele Stofftiere auf dem Batt und den Räuber Hotzenplotz auf dem Nachttisch.

    Einer anderen Schülerin griff er in den Ausschnitt

    Ferner soll der Mann vor der Klasse einer Schülerin mal in den Ausschnitt gegriffen haben, um dort ihr Handy rauszuholen. Laut Anklage hat er sich im Winter 2012/13 dreimal mit einer 13-Jährigen aus einem Ort bei Kitzingen getroffen und dieser einen langen Kuss auf den Mund gegeben. Ein Vorfall, der angesichts der Straferwartung für den Missbrauch nicht sehr stark ins Gewicht fällt und eingestellt wurde.

    Das Verfahren wird am 6. Juli um 8.30 Uhr fortgesetzt. Dann werden der damalige Schulleiter und eine Lehrerin als Zeugen gehört.

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