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SCHWEINFURT: Rexroth: Schweinfurt bleibt Leitwerk

SCHWEINFURT

Rexroth: Schweinfurt bleibt Leitwerk

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    Die Hoffnung hat einen etwas sperrigen Namen: „Mechatronische Systemfertigung“. Für ihren Ausbau hat Bosch Rexroth am Standort Schweinfurt in den letzten Jahren eine zweistellig Millionensumme in die Hand genommen und im Werk im Süden vier hochmoderne Fertigungsstraßen aufgebaut. Die Verbindung von traditionellen Linearlagerungen mit elektronischen Messsystemen, die für höhere Präzision und weniger Energieverbrauch sorgen, sollen den Kompetenzvorsprung des Unternehmens weltweit sichern.

    Es ist noch gar nicht lange her, da machte Rexroth in Schweinfurt Schlagzeilen, weil die Produktion bestimmter Bereiche nach Blaj in Rumänien verlagert werden soll. Daran hat sich zwar nichts geändert, zum Jahreswechsel verkündeten IG Metall und Management in einer gemeinsamen Erklärung jedoch, dass man sich auf ein Konzept verständigt habe, dass die Zukunft des Standorts sichere.

    Es gebe nun einmal Produkte, deren Herstellung einerseits sehr arbeitsintensiv, andererseits auch anderenorts in vergleichbarer Qualität möglich sei, erklärt der für den Bereich Linearsysteme die Gesamtverantwortung tragende Kaufmännische Leiter in Schweinfurt, Harald Krug (51). Dazu gehören bestimmte Kugelführungswagen. Sie werden künftig jn Blaj gefertigt, wo die Lohnkosten deutlich niedriger seien. Das sei unumgänglich, um konkurrenzfähig zu bleiben.

    „Wir sind längst dort“, erläutert Werkleiter Clemens Maginot (48), jetzt werde das Begonnene nur fortgeführt. Ende 2016 sind es dann insgesamt 190 Arbeitsplätze, die seit 2011 verlagert wurden.

    Wachstum für die Lineartechnik sieht Krug vor allem in Asien und Nordamerika. Schon aus Kostengründen sei es schwer, die Kunden dort – und dazu gehören auch immer mehr deutsche Maschinenbauer – aus Europa heraus zu beliefern. Folglich werde Rexroth ihnen folgen müssen, was jedoch nicht zu Lasten des Standorts gehen soll. Für Krug und Maginot ( beide sind erfahrene Bosch-Manager und seit 2013 beziehungsweise 2010 in Schweinfurt tätig) ist und bleibt Schweinfurt das Leitwerk für die Lineartechnik, das für die Sicherung von Qualität und Produktionsprozesse verantwortlich zeichnet.

    100 Mitarbeiter in der Entwicklung in der Ernst-Sachs-Straße bilden das „Center of Competence“, „das die hier entwickelten Standards weltweit sichert“. Dafür seien Schweinfurter Mitarbeiter weltweit unterwegs.

    Als Mitte des letzten Jahres der Konflikt mit der IG Metall und dem Betriebsrat immer heftiger wurde, einigte man sich auf die Einsetzung von Arbeitsgruppen, um mehr Transparenz zu schaffen. Für Krug und Maginot war die Arbeit dort sehr erfolgreich. Die Zusammenarbeit innerhalb des Betriebes habe sich deutlich verbessert, sagt Pressesprecherin Jana Ullsperger. Das sei nun ein Pilotprojekt für die gesamte Gruppe, das „Schweinfurter Modell“ soll auf Gesamt-Rexroth übertragen werden.

    Mitte Februar hat der Vorstandsvorsitzende, Karl Tragl, erste Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt. Demnach ging der Umsatz für Bosch Rexroth von 6,5 auf 5,7 Milliarden Euro zurück. Zahlen zu einzelnen Bereichen werden nicht veröffentlicht. Für die Lineartechnik spricht Krug von einem leichteren Rückgang, was jedoch daran liege, dass der Abschwung bereits 2012 eingesetzt habe. Für das laufende Jahr ist er optimistisch, wenngleich es in Teilbereichen weiterhin Kurzarbeit gebe. Der Auftragseingang sei im vierten Quartal 2013 sehr gut und im Januar und Februar sehr positiv gewesen. Dabei zeige sich Europa eher schwach, Asien und Nordamerika jedoch seien sehr stark. Ziel sei es, weiter über den Markt hinaus zu wachsen.

    Die Lineartechnik

    Produkte der Lineartechnik werden zur präzisen, sicheren und energieeffizienten Bewegung von Maschinen und Anlagen benötigt. In Schweinfurt fertigt Rexroth Achsen und Linearführungen, die im Maschinenbau und in Anlagen der Fabrikautomation eingesetzt werden. Diese Produkte findet man beispielsweise in Schleusentoren, großen Druckmaschinen oder in der der Bühnentechnik. Die in Schweinfurt gefertigten Schienen haben eine Länge von bis zu sechs Metern. Sie werden auf Vorgabe des Kunden auf Länge geschnitten oder auch miteinander kombiniert. Die dazu gehörenden Linearmodule gibt es in 4000 Varianten, mit einer Tragfähigkeit bis zu 200 Tonnen. In Schweinfurt, wo 1630 Mitarbeiter beschäftigt sind, werden Kugelschienen- und Rollenschienenführungen und komplette Systeme produziert, in Volkach mit knapp 400 Beschäftigten werden Kugelgewinde- und Planetengewindetriebe hergestellt. kör

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