Wer Sömmersdorf hört, denkt sofort an die Fränkischen Passionsspiele, mit denen ein Name untrennbar verbunden ist: Robert Seemann. Diesen Verein hatte Seemann 30 Jahre lang bis 2006 geführt, hatte in dieser Zeit die Spiele geprägt und mit Weitblick die Weichen für die Weiterentwicklung gestellt, so Robert König, Vorsitzender des Vereins Fränkische Passionsspiele. Zum Ehrenvorsitzenden hatte der Verein ihn 2006 ernannt, seitdem wirkt er als Beirat im Vorstand mit.
Vor allem repräsentative Aufgaben übernahm Seemann bis vor kurzem für den Verein. Unter anderem engagiert er sich in der Europassion, der Vereinigung aller europäischen Passionsspielorte. Als langjähriger Bezirksvorsitzender im Bayerischen Amateurtheaterverband brachte er sich für das Laienspiel ein, ebenso beim Freilichtbühnenverband und der Arbeitsgemeinschaft Mundart Franken. Auch als Botschafter der Allianz Oberes Werntal steht der Jubilar für Sömmersdorf und das geistliche Spiel überhaupt, dessen christliche Botschaft ihm am Herzen liegt.
Seine "musische Ader" - so nennt er es selbst - war es, die den am 21. März 1938 geborenen Zimmerer- und Bauhandwerker schon als 18-Jährigen antrieb, bei der Wiederbelebung der Passionsspiele nach dem Krieg mitanzupacken. Daneben half Robert Seemann als Klarinettist 1955 bei der Gründung des Musikvereins. Beim Männergesangverein sang er nicht nur über 50 Jahre mit, sondern arbeitete auch 20 Jahre im Vorsitz. Und im Sömmersdorfer Gemeinderat war er politisch aktiv.
Praktische Hilfe leistete Robert Seemann gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth auch in 15 Jahren Rumänienhilfe. Sein Gesundheitszustand war ausschlaggebend dafür, dieses Engagement aktuell in andere Hände zu geben. Seine Verdienste hat die Gemeinde Euerbach mit der Verleihung der Ehrennadel, der Landkreis mit der Ehrenurkunde gewürdigt. Die Beerdigung ist am Montag, 8.April , um 13.30 beginnt der Seelengottesdienst, anschließend Beisetzung.