„Bücher sind Schokolade für die Seele“, sagte der amerikanische Kinderbuchautor Richard Atwater, und Alexis Lender nutzte die weisen Worte zur Einstimmung auf den Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Röthleiner Bibliothek. Die vielen Nutzer der Einrichtung würden wahrscheinlich noch weiter gehen und sagen: „Die Röthleiner Bibliothek ist Schokolade für die Seele.“
Die Bücherei ist im Leben der Großgemeinde weit mehr als nur ein Platz, um Bücher auszuleihen. Sie ist kommunikativer Ort der Begegnung mit vielen Aktionen rund ums Buch und darüber hinaus kultureller Veranstaltungsort.
Gegründet wurde die Bibliothek im Dezember 1967 mit etwa 200 Büchern im Bestand im alten Rathaus (das heute nicht mehr steht), mit Zwischenstopp in der Grundschule unter Schülerverwaltung. Aktuell werden 14 000 Medien in den 2010/11 sanierten Räumlichkeiten der Bäckertorstraße verwaltet. Dazu kommt seit 2016 das umfangreiche Angebot der Ausleihe elektronischer Medien.
Die 50-jährige Erfolgsgeschichte ist von einigen wenigen Gesichtern geprägt: zuerst Edgar Engelbrecht, der spätere Bürgermeister Röthleins, dann Ida Manger (1979-2005), Angelika Götz (seit 1982) und Alexis Lender (seit1999). Bewusst wollten Leiterin Alexis Lender (seit 2005 Leiterin) und ihre Kollegin Angelika Götz (seit 1982 tätig) den Festabend als Dankeschön für die Unterstützung ihrer Arbeit inszenieren, mit einem Mix aus herzlichen Reden, visuellen Erinnerungsstücken, kulinarischen Leckerbissen, wunderbaren Klängen des Akkordeonorchesters Schweinfurt (Leitung Gerriet Heuten) und kurzweiligem Kabarettspaß mit „Inge und Rita“.
Landrat Florian Töpper kam gerne, für ihn sind Bibliotheken gerade im ländlichen Raum wichtiger Teil der Kulturlandschaft und die dort geförderte Nutzung eines „analogen Buches mit wundervollen Haptik“ eine wertvolle Erfahrung. Dankbar ist er Gemeinden wie Röthlein, die zur Unterstützung dieser Einrichtungen Geld in die Hand nehmen.
Ralph Deifel, Leiter der Landesfachstelle in Würzburg, betonte den gesellschaftlichen Aspekt des bibliothekarischen Bürgerservices. Für viele Bauwillige, so die Erläuterungen des Röthleiner Bürgermeisters Albrecht Hofmann, sei die Existenz der Bibliothek sogar ein Beweggrund, sich in der Großgemeinde niederzulassen. Neben dem literarischen Betrieb versorgt das Bibliotheksteam die Bürger nämlich mit vielen Angeboten, organisiert Lesungen, Ausstellungen und Patchwork-Nachmittage.
Doch das größte Herz schlägt beim gut eingespielten Bibliotheksteam für die Kinder. Neben der alljährlichen Organisation des Ferienspaßes unter der Leitung von Angelika Götz steht die Leseförderung an erster Stelle. Die regelmäßige Zusammenarbeit mit Kindergarten (Vorleseangebote) und Grundschule (Lesewoche, Medienkiste) sind ein Grund für die vielen Leseratten in der Großgemeinde.
Aktuell verzeichnet die Statistik 768 aktive Leser und seit 1982 knapp 554 000 Besucher, die insgesamt 1,22 Millionen Entleihungen getätigt haben.