Finanzielle Unterstützung bei der Anschaffung von Lehrbüchern und Lehrheften erhielt das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim (LSH) Wiesentheid vom Rotary-Club Gerolzhofen-Volkach. Das LSH unterhält bereits seit 1999 partnerschaftliche Beziehungen zu Schulen in der westukrainischen Stadt Nowograd-Wolhynsk.
Aufgrund dieser schulischen Beziehungen wurde Wiesentheid zum Ziel einer Evakuierungsmaßnahme, die von einem ehemaligen Lehrer in Nowograd-Wolhynsk organisiert wurde. Am 7. März verließen Busse mit insgesamt fast 100 Personen (ausschließlich Frauen und Kinder, die meist verschiedene Schulen in Nowograd-Wolhynsk besuchen, darunter auch einige Lehrerinnen) die Stadt und wurden nach einer Zwischenstation in der polnischen Stadt Chelm von zwei deutschen Reisebussen sowie einem Begleitkommando abgeholt und nach Wiesentheid gebracht. Die Aufnahme der Flüchtlinge in verschiedene Familien und Privatquartiere in Wiesentheid und Umgebung war durch ein Team des Gymnasiums Wiesentheid organisiert worden.
Kinder in "Willkommensklassen"
Hier wurden die ukrainischen Kinder schon sehr rasch ihrem Alter und ihrer Vorbildung nach entweder in die Grund- und Mittelschulen in Wiesentheid und Umgebung oder aber im Gymnasium Wiesentheid in sogenannten "Willkommensklassen" integriert. Dort stand und steht der Unterricht in der deutschen Sprache - sowohl durch ukrainische als auch durch (meist schon pensionierte) deutsche Lehrkräfte- im Vordergrund. Das benötigte und gut zu verwendende Lehrmaterial für "Deutsch als Fremdsprache" ist zwar verfügbar und für den Unterricht zugelassen, aber nicht lehrmittelfrei, das heißt die Anschaffungskosten hierfür werden nicht vom Freistaat Bayern übernommen.
Hier sprang gerne der Rotary-Club Gerolzhofen-Volkach ein. Er stellte die finanziellen Mittel zur Anschaffung von je 15 Lehr- und Übungsbüchern für insgesamt 1.500 Euro zur Verfügung. Die Lehrbücher können auch zukünftig für den Unterricht in "Deutsch als Fremdsprache" (kurz DaF) benutzt werden, nicht nur für ukrainische Schüler. Die Übungsbücher sind, wegen der erforderlichen, persönlichen handschriftlichen Einträge, eigentlich nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt und müssen immer wieder ergänzt werden.
"Überrascht und erfreut", zeigten sich der scheidende (Ulrich Schemmel) und der neue Präsident (Arnulf Koch) des Rotary-Clubs Gerolzhofen-Volkach über einen großzügigen Zuschuss von 1.200 Euro des Deutschen Governorrates von Rotary International zu den Anschaffungskosten der Bücher. Der Govenorrat hat eine eigene Task Force mit vier Handlungssträngen eröffnet: Hilfe vor Ort in der Ukraine, Kontakte zur Zivilgesellschaft in Russland, Flüchtlingshilfe in den Nachbarländern der Ukraine, Flüchtlingshilfe in Deutschland. Die Bücher wären aber auch ohne diesen Zuschuss durch den Rotary-Club finanziert worden, machte Ulrich Schemmel klar.
Die Lehrer Wolf-Dieter Gutsch und Franz Huber bedankten sich herzlichen bei Schemmel und Koch und stellten noch einmal die Wichtigkeit dieser Bücher hervor: "Durch sie wird das Erlernen der deutschen Sprache und die Integration der ukrainischen Schüler in den späteren regulären Unterricht ganz erheblich unterstützt."