Beim ersten Forum „Landwirtschaft im Dialog“, veranstaltet vom Bereich Ernährung und Landwirtschaft der Regierung von Unterfranken zusammen mit den vier unterfränkischen Ämtern für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), trafen sich Vertreter aus Politik, Verwaltung, Verbänden, Kommunen, Handel und Landwirtschaft zum gemeinsamen Dialog. Das geht aus einer Pressemitteilung des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt hervor, der auch die folgenden Informationen entnommen sind.
Im Betrieb der Familie Cäsar in Eßleben gab es für die rund 80 Teilnehmer eine Fülle an Informationen zur aktuellen Situation der unterfränkischen Landwirtschaft, mit den Schwerpunktthemen Tierwohl, regionale Versorgung sowie Versorgungssicherheit. Zunächst wurde der Legehennenstall des Ökobetriebs besichtigt, dann folgten drei Impulsvorträge, bevor Prof. Dr. Peter Breunig von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zum Thema „Globale Ernährungssicherung und lokales Konsumverhalten in Krisenzeiten“ referierte.
Obwohl der weltweite Pro-Kopf-Nahrungsbedarf in den letzten 50 Jahren bei einer auf 7,4 Milliarden Menschen mehr als verdoppelten Weltbevölkerung von 2200 auf 2900 Kalorien gestiegen ist, sei gleichzeitig die landwirtschaftliche Fläche nur marginal, von 1,3 auf 1,4 Milliarden Hektar gewachsen, so Breunig. Die Herausforderung sei zudem, ein weiteres Bevölkerungswachstum um zusätzliche zwei Milliarden Menschen bis zum Jahr 2050 zu bewältigen. Dabei seien heute bereits über 800 Millionen Menschen unterernährt, jedoch auch etwa zwei Milliarden Menschen übergewichtig.
Der Verzehr von Fleischprodukten habe den weitaus größten Einfluss auf das weltweite Angebot von Nahrungsmitteln. Unser Konsum an Nahrungsmitteln benötige weltweit bereits mehr Flächen, als wir in Deutschland dafür zur Verfügung haben, wir leben also bereits jetzt auf Kosten anderer Regionen.
Karoline Schramm vom AELF Kitzingen-Würzburg stellte den auf Ferkelerzeugung und Schweinemast spezialisierten Betrieb von Martin Konrad aus Kürnach vor. Schramm zeigte zudem, wie in Unterfranken die Bestände in der Schweinehaltung allein in den letzten 15 Jahren um ein Viertel gesunken sind. Sie nannte als Grund dafür die niedrigen und schwankenden Erlöse beim Verkauf der Tiere, aber auch zunehmend steigende Anforderungen der Gesellschaft sowie negative Schlagzeilen in den Medien.