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SCHWEINFURT: Rundschau-Nacht-Moderatorin: „Ich schlafe früh halt länger“

SCHWEINFURT

Rundschau-Nacht-Moderatorin: „Ich schlafe früh halt länger“

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    Lampenfieber hat sie eher selten – Sandra Matl im Studio.
    Lampenfieber hat sie eher selten – Sandra Matl im Studio. Foto: FOTO Stefanie Herzig

    Sandra Matl hat 1995 am Celtis-Gymnasium Abitur gemacht und nicht so recht gewusst, welchen beruflichen Weg sie einschlagen soll. Sportlehrerin vielleicht, oder doch ein BWL-Studium? Sie entschloss sich dann erst mal für eine Lehre bei Neubert als Handelsfachwirtin – „Kompromiss“, nennt sie das heute. Die Entscheidung sei richtig gewesen. Sie habe erstmals richtigen Ehrgeiz entwickelt, habe entdeckt, wie man lernt. Sandra schloss die Lehre super ab und war auch beim folgenden BWL-Studium sehr erfolgreich.

    11. September in den USA erlebt

    Aber: Sie hat schon während der Lehre gemerkt, dass ihre Überlegung – Wirtschaft und Management – vielleicht doch nicht das Richtige für sie ist. „Ich wollte mehr was Kreatives“, sagt sie, und heuerte deshalb als freie Mitarbeiterin in der Redaktion dieser Zeitung an. Immer, wenn sie bei Neubert freihatte, saß sie über einem Artikel über dies und das aus Schweinfurt und Umgebung. „Das war eigentlich die Initialzündung für mich“, sagt Sandra. Deshalb auch wählte sie beim BWL-Studium als Schwerpunkte Medien- und Informationswirtschaft.

    Journalismus also sollte es sein. Zeitungserfahrung hat sie, Praktika beim Bayerischen Rundfunk und Hospitanzen beim Nachrichtenkanal n-tv, fürs ZDF in Brüssel, für die ARD und zwei amerikanische Nachrichtensender folgen. Den 11. September 2001 erlebt sie als Praktikantin bei einem Auslandskorrespondenten in Washington. „Das hat mich auch geprägt.“

    2002 bekommt die Schweinfurterin ein Radio- und Fernseh-Volontariat beim BR. Ihr abenteuerlicher Lebenslauf „hat wohl gezogen“, lacht sie heute. Dass ausgerechnet der schreckliche Eishallen-Einsturz in Bad Reichenhall im Januar 2005 ihre Karriere fördern sollte, nennt sie Schicksal. Sandra ist in dieser Nacht als Bereitschaftsreporterin eingeteilt und damit am schnellsten verfügbar und dann auch als einzige für ARD und BR vor Ort.

    Kaum angekommen in dieser Schneenacht in der oberbayerischen Stadt, steht auch schon die erste Live-Schaltung an. Die ARD ist in dieser Nacht nicht der einzige Sender, der sich der Reporterin bedient. CNN und BBC können niemanden vor Ort bringen, kontaktieren die junge Reporterin, und Sandra wird per Telefon zugeschaltet.

    Aufforderung zum Casting

    Wenig später erhält die Schweinfurterin die Aufforderung zum Casting, eine Moderatorin für die „Rundschau Nacht“ wird gesucht. „Neben Reichenhall stand ich bei einigen anderen Einsätzen mit Live-Schalten vor der Kamera, das hat offensichtlich ein paar Leuten gefallen“, sagt sie. Sandra erinnert sich, dass sie erstmals professionell geschminkt, dass sie verkabelt und ihr gesagt wurde, in welche der vielen Kameras sie schauen muss. Die 34-Jährige bekommt den Job, den zehn „andere Mädels“ auch gerne gehabt hätten.

    Fast zwei Jahre moderiert Sandra die Sendung „Rundschau Nacht“ jetzt schon. Die späte Sendezeit – montags bis mittwochs zwischen 23.15 und 23.30, Donnerstag und Freitag um 24 Uhr – macht ihr nichts aus, „ich schlafe früh halt länger“, sagt sie. Ihr Arbeitstag als Moderatorin beginnt um 18 Uhr. Wenn sie die Beiträge kennt, setzt sich Sandra hin und schreibt ihre Anmoderationen selbst. Um 21.30 Uhr ist letzte Lagebesprechung mit der Redaktion, um 22 Uhr Maske, und bald danach geht's los. Lampenfieber? „Nicht viel, manchmal ein bisschen“, sagt Sandra über ihren Traumjob. Die andere Hälfte ihres Jobs beim BR ist weiterhin die Reportertätigkeit. Das findet aber mehr „indoor“ statt, sagt sie. Sandra gehört bei der Rundschau auch dem Auslandsnachrichten-Team an. Draußen ist sie als Reporterin zur Zeit weniger unterwegs.

    Rückkehr nach Schweinfurt irgendwann? „München ist meine Basis, da werde ich mal sterben“, antwortet sie. Gleichwohl: „Ich bin regelmäßig in Schweinfurt.“ Die Familie lebt hier, viele Freunde, und auch die Stadt habe sich erfreulich toll entwickelt und „mittlerweile ein gehobenes Level“.

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