Die größte Überraschung des Wahlsonntags trug sich in Grafenrheinfeld zu. Mit 41 Stimmen Vorsprung löst die parteilose Sabine Lutz (FBL/SPD/FW, Foto Lutz) den Amtsinhaber Walter Weinig (CSU) ab, der seit 2002 den Posten inne hat. Lutz erhielt 1017 Stimmen, Weinig 976 – bei einer Wahlbeteiligung von 74 Prozent.
100 Grafenrheinfelder haben sich im Rathaus versammelt, um auf die Ergebnisse zu warten, die direkt auf eine Leinwand projiziert werden. Um kurz nach halb sieben erscheint das erste Ergebnis, knapp 55 Prozent der im Stimmbezirk Fröschloch abgegeben Stimmen entfallen auf die parteilose Sabine Lutz, eine erste kleine Sensation. Auch im Stimmbezirk Altmainsporthalle entfallen auf sie 55 Prozent. Erst im Altort erhält Amtsinhaber Walter Weinig mit 53 Prozent die Mehrheit der Wählerstimmen. Die Spannung steigt, denn erst die Auswertung der mehr als 500 Briefwahlunterlagen wird die Wahl entscheiden. Inzwischen ist auch Bürgermeister Weinig aufgetaucht, sein Gesicht spricht Bände. Auch die Briefwähler sind mehrheitlich für einen Wechsel.
Die Stimmung im Rathaus ist merkwürdig, das gerade Passierte noch nicht so recht realisiert. Walter Weinig hat sich zurückgezogen. Jubel bricht vor dem Rathaus los – die überglückliche Sabine Lutz, die die Ergebnisse zu Hause abgewartetet hat, ist eingetroffen und wird als neue Bürgermeisterin gebührend gefeiert, Walter Weinig gehört zu den ersten Gratulanten.