Dem Forst in Wasserlosen statteten im vergangenen Jahr sieben Fachexkursionen aus ganz Deutschland einen Besuch ab. Das berichtete Stephan Thiergärtner im Rahmen des Forstbetriebsplans für die Gemeinde und die Waldrechtler.
Schadflächen waren das Thema des Jahres 2024, berichtet Thierfelder, der beim Amt für Landwirtschaft, Ernähren und Forsten den Bereich Wald verantwortet. Mit ihm bilanzierte Selina Schott, die zuständige Försterin, den augenblicklichen Zustand des Waldes. Wasserlosen galt 2024 im Kreis Schweinfurt als Schadensschwerpunkt. In einem bisher einmaligen Projekt, so nannte es Stephan Thierfelder, wird der Schadensbefall wissenschaftlich untersucht: Stämme aus Wasserlosen stehen in Freising unter "dauernder fachkundiger Beobachtung".
Die Schadflächen waren das Thema des letzten Jahres, berichteten die Fachleute und verwiesen auf den Eichenprachtkäfer, der den Bäumen zu schaffen macht und auch die Qualität des Holzes vermindert. Die regelmäßigen Niederschläge in den letzten Monaten lassen aber hoffen, dass sich der Wald besser gegen den Käferbefall wehren kann, erste Anzeichen hierfür habe man schon entdecken können.
Der Wald bei Wasserlosen diente auch der großen forstlichen Staatsprüfung, die kommenden Försterinnen und Förster unterzogen sich hier den Praxistest, berichtete Stephan Thierfelder.
Defekte Zäune kosten Pflanzen und Geld
Ein großes Ärgernis stellen die defekten Zäune dar. Immer häufiger werden diese Schutzvorrichtungen für den "jungen Wald" und die kleinen Bäume beschädigt; so gelangt das Wild in die Schonung und frisst die zarten Pflänzchen, die den Fortbestand des Waldes sichern sollen. Den Wildverbiss in Wasserlosen bezeichneten die Forstfachleute deshalb als zu hoch. Der Zaunbau wird in diesem Jahr einen Schwerpunkt der Arbeiten im gemeindlichen Wald bilden; drei Kilometer Schutzzaun sollen entstehen, größere Flächen so – auch durch Selbstverjüngung – wiederaufgeforstet werden. Die Errichtung neuer Zäune bezeichneten die beiden ausgewiesenen Forstfachleute als notwendig und kostenintensiv.
Im vergangenen Jahr verbuchte man in Wasserlosen aus der Waldwirtschaft ein Plus von rund 29.000 Euro, die Nachfrage allerdings scheint deutlich zu sinken, auch daraus errechnet sich wohl ein Minus für 2025 von circa 13.500 Euro, so die Kalkulation.
Im Frühjahr soll eine Waldbegehung stattfinden, damit sich Bürger und Ratsmitglieder selbst ein Bild vom Zustand im Forst machen können.