Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten
Landkreis Schweinfurt
Icon Pfeil nach unten

HAUSEN: Scharfes Werkzeug und hartes Herz

HAUSEN

Scharfes Werkzeug und hartes Herz

    • |
    • |
    Schnitt im Schnee: Oft griffen unter Anleitung von Alexander Krug (links) die Teilnehmer am Winterschnittkurs für Obstbäume selbst zu den Werkzeugen, um alte Bäume in Form zu bringen.
    Schnitt im Schnee: Oft griffen unter Anleitung von Alexander Krug (links) die Teilnehmer am Winterschnittkurs für Obstbäume selbst zu den Werkzeugen, um alte Bäume in Form zu bringen. Foto: Foto: Steger-Frühwacht

    Traditionsgemäß werden vor allem Kernobstbäume im Spätwinter zurückgeschnitten. Wichtige Gründe jedoch sprechen für einen Schnitt der Äste während der Vegetationsperiode.

    „Der Baum verschließt Wunden an seiner Rinde während der Wachstumszeit viel schneller“, erklärte Alexander Krug. Zu einem Kursvormittag mit dem Fachberater für Obstbaumschnitt beim Kreisverband des Vereins für Gartenbau und Landespflege hatte der Ortsverband Hausen eingeladen. Krug empfahl, im Herbst nach der Ernte die Baumkrone durch Schnitt pyramidenförmig auszubilden, sodass auch Sonnenlicht und Luft in das Innere des Baumes dringen kann. Somit werde dem Schimmelbefall vorgebeugt und eine Ertragssteigerung erreicht.

    Das Schneiden der Bäume erleichtere die Ernte, weil dabei Bäume in der Höhe gekappt werden können.

    Ernte wird erleichtert

    Durch den Schnitt sollen immer auch die schlecht oder gar nicht tragenden Äste entfernt werden. Denn im Vergleich zu früher, als Mostobst eine größere Rolle in der bäuerlichen Wirtschaftsweise spielte, werde jetzt mehr Wert auf Tafelobst von guter Qualität gelegt.

    Die Teilnehmer, darunter auch zwei Frauen, waren nach Alter und Erfahrung im Obstanbau bunt gemischt. Christian Mehringer ist mit seinen 20 Jahren der jüngste. Seine Eltern besitzen eine Streuobstwiese mit älterem Baumbestand und auch Obstbäume im Hausgarten, deren Pflege er zum größten Teil übernimmt.

    Eine neu angelegte Streuobstwiese nennt Christian Schäflein sein Eigentum. „Schnittkurse sind die ureigenste Aufgabe dieses Vereins, und in der Gruppe macht es Spaß, über das Schneiden der Obstbäume etwas dazu zu lernen“, erklärt er.

    Einige „alte Hasen“ aus dem Verein sind auch dabei, weil man immer etwas lernen kann, meint der über 70-jährige Georg May. „Notwendig ist scharfes Werkzeug und ein hartes Herz“, fasst Reinhold Bauer die Voraussetzungen für einen guten Obstbaumschnitt zusammen. Der ehemalige, langjährige Vorsitzende des Vereins gab wie alle Teilnehmer Erfahrungen und bereits vorhandenes Wissen gerne weiter.

    Hippe und Okuliermesser

    Das „harte Herz“ ist erforderlich, um manchmal den Baum kräftig zurückzuschneiden, um ihn auch zu erhalten, da die unteren Äste vergreisen und letztlich absterben.

    Die Werkzeuge stellte Alexander Krug beim Schlusshock mit Brotzeit nochmals vor: Baumsäge und Baumschere, Hippe und ein Okuliermesser sind Voraussetzung für ein sachgerechtes und erfolgreiches Arbeiten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden