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Schlehenreisig wird im Gradierbau ausgetauscht

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Schlehenreisig wird im Gradierbau ausgetauscht

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    BAD KISSINGEN (LIP) Die beschauliche Ruhe am Gradierwerk an der Unteren Saline ist derzeit gestört. Dennoch haben sich Neugierige versammelt, als Bagger, Lkw und Mitarbeiter der Kurgärtnerei begannen, das Schwarzdornreisig aus vier Feldern des Holzbaus zu entfernen. Es wird durch neues Reisig ersetzt. Bis Ende Dezember soll alles fertig sein. Die Kosten betragen 50 000 Euro.

    Es sei die Regel, dass die Schlehen, auch Schwarzdorn genannt, alle zehn Jahre ausgetauscht werden, sagte Hubertus Wehner, Leiter der Kurgärtnerei, im Gespräch mit dieser Zeitung. Er beaufsichtigt die Arbeiten am Gradierbau, denn die Kurgärtnerei ist für den Ausbau der Schlehen zuständig.

    Das alte Reisig werde in der Kurgärtnerei geschreddert und für den Wegebau genutzt, sagte Wehner. Doch erstmal müsse es aus dem Gradierbau heraus gezogen werden, und das sei gar nicht so einfach. Mit Enterhaken und Traktor werde die Arbeit zwar leichter, dennoch müssen die Mitarbeiter der Kurgärtnerei kräftig anpacken.

    Etwa 400 Quadratmeter Schlehenreisig, das aus Polen angeliefert wird, und rund 1200 laufende Meter Kanthölzer seien für die vier Felder vom Nordteil bis zum Durchgang nötig, so Kirchner. Die Kanthölzer werden als Querriegel zur Stabilisierung installiert, auf die dann das Reisig gepackt wird.

    Doch vor dem Einbau werde ein Statiker diesen Teil des Gradierbaus überprüfen. Denn im Laufe der Jahre werde das Reisig durch die Ablagerungen schwer und spröde und breche in sich zusammen. Mineralien und Salzkristalle bleiben daran hängen, was zu richtigen Versteinerungen führen könne, erklärt Wehner.

    Der Gradierbau war von 1990 bis 1993 gesperrt. Der Sturm Wiebke hatte getobt und einige Schäden angerichtet. So wurde der Südteil des Gradierbaus abgerissen, der Nordflügel wurde neu aufgebaut.

    Daten & Fakten

    Gradierwerk
    Solewasser wird über Leitungen in
    die Bottiche im Turm gepumpt.
    Von dort verteilen es Gerinne über
    den ganzen Nordflügel. Das Was-
    ser tropft über die Schlehenzweige
    nach unten. Auf dem Weg dorthin
    wird es zerstäubt, wodurch Mine-
    ralien und Salzkristalle im Reisig
    hängen bleiben. Das Inhalieren der
    salzhaltigen Luft soll bei Atem-
    wegserkrankungen helfen.

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