Heimischer Bio-Ur-Dinkel der Sorte Oberkulmer Rotkorn plus ein paar indische Bio-Kaffeebohnen – ergibt „Jakobushof Dinkel-Kaffee“. Diese schmackhafte Formel haben der Vasbühler Biobauer Manfred Schulz und der Euerbacher Kaffeeröster Heinz Wehner kreiert, eine Kooperation, die durch die Öko-Modellregion Oberes Werntal entstanden ist.
Dass Dinkelkaffee an sich gesund ist, wusste schon Hildegard von Bingen. Durch das Rösten der Getreidekörner werden diese für die menschliche Ernährung vollständig aufgeschlossen, speziell das darin enthaltene Eiweiß. Am Vasbühler Jakobushof kannte auch Rita Schulz den Dinkelkaffee als basisches Getränk, das als magenfreundlich und bekömmlich gilt.
Zwei Männer, ein zündender Gedanke
Die Idee, aus dem hofeigenen Bio-Dinkel selbst Kaffee herzustellen, wurde beim ersten Geburtstagsfest des „Unverpackt“-Ladens in Würzburg geboren, erzählt Manfred Schulz. Er liefert an das Geschäft, in dem die Lebensmittel ganz ohne Verpackung angeboten werden, seine in Vasbühl geernteten Dinkelkörner und Sonnenblumenkerne. Auch der Euerbacher Kaffeeröster Heinz Wehner, mittlerweile in größere Räume an den Stadtrand von Schweinfurt gezogen, ist mit seinen handgerösteten Bio-Kaffeebohnen Lieferant von „Unverpackt“.
Beide Männer, die sich aus ihrer Mitarbeit in der Öko-Modellregion Oberes Werntal kennen, kamen beim Fachsimpeln darauf, dass reiner Getreidekaffee nicht jedermanns Geschmack ist. Weshalb also auch Kaffeebohnen nötig wären.
Dann ging alles ganz schnell. „Ich habe einen Sack Dinkel zur Rösterei gefahren und Heinz Wehner hat ihn zusammen mit einem kleinen Anteil indischer Bio-Kaffeebohnen geröstet“, erzählt Schulz. Das gemahlene Endprodukt riecht nach Getreide, hat aber auch das typische Kaffeearoma. „Am besten langsam aufbrühen“, empfiehlt Rita Schulz, um das alternative Getränk genießen zu können.
Den Dinkel-Kaffee verkauft der findige Landwirt seit wenigen Wochen in seinem „Bio-Hoflädla“, er liefert auch an die Wernecker „Mocca Espressobar“, die bereits Lupinenkaffee führt, oder bietet ihn auf dem Markt in Werneck an.
Ein Fest zur Öko-Mohn-Blüte
„Es gibt immer mehr Leute, die regionale und biologische Produkte kaufen wollen“, hat Schulz festgestellt, der seit 20 Jahren seinen 50-Hektar-Betrieb nach biologischen Richtlinien bewirtschaftet. Schon als konventioneller Landwirt baute er den Ur-Dinkel, das Oberkulmer Rotkorn an. Vielfalt kennzeichnet heute seinen Anbau: Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Gerste, Buchweizen oder Sonnenblumen zählen dazu, aber auch Zuckerrüben, Kartoffel, Öllein, Linsen, Salate und Gemüse aller Art, auch Ungewöhnliches wie Topinambur oder Pastinaken.
Zum zweiten Mal wagt er sich in diesem Jahr auch wieder an den Mohnanbau und plant für den Sonntag, 17. Juni, ein Fest „Öko-Mohn in Blüte“. Nach einer Feldbesichtigung des prächtigen rosa-rot blühenden Mohns gibt es Kaffee und Mohn-Kuchen.
Die Veranstaltung ist kostenlos, Anmeldung unter Tel. (01 57) 34 56 35 80 oder E-Mail: manfred_rita@outlook.de